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Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Prinz Ludwig von Bayern

  Herrenchiemsee

  

11. Sept. 2008   Herrenchiemsee  „Die Jagd auf der Königsinsel“

Faszination Jagdreiten

Prachtvolle Traditionsjagd auf Herrenchiemsee

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Bei Kaiserwetter erlebten 66 Amazonen und Reiter auf der Königsinsel einen großartigen, dabei sportlich anspruchsvollen Jagdtag. Für die über tausend geführten oder in Kutschen mitfahrenden Zuschauer gab es wieder faszinierende Bilder der Jagdgesellschaft vor den Schlössern und dem Alpenpanorama. Das Geläuf, gut 20 Kilometer mit 35 Hindernissen, ist aufgeteilt in acht Schleppen. Mit klassischen Jagdsignalen begleiten Parforce-Hornbläser die Jagd. Zum ersten Mal war ein Kulturtag vor und ein zweiter nachgeschaltet. Jagdherr und Organisator war Hans-Wolfgang Ziegler, dem eine italienische Besuchergruppe eine eigens komponierte „Jagdfanfare Herrenchiemsee“ verehrte.

Es sind Jagd- und Jagdmusikfreunde aus Rom, Florenz und Siena, die bereits zum zweiten Mal zur Jagd anreisten. Der Leiter, Dr. Marco Baglioni, ließ eine Jagdfanfare von Fillipo Zambelli aus der berühmten Musikakademie komponieren. Beim Stelldichein vor der Kapelle am Alten Schloss hatte die „Jagdfanfare Herrenchiemsee“ Premiere: Musik, die zu dieser Jagd passt.

Diese Fanfare wird künftig immer die Jagd auf Herrenchiemsee akustisch einleiten. Das neu aufgenommene  „Kulturprogramm“ rahmte den Jagdtag ein:  am Vortag Besichtigung von Schloss Herrenchiemsee, dem „bayerischen Versailles“ und der historisch interessanten Fraueninsel.

Am Sonntag, dem Tag nach der Jagd, wird Schloss Nymphenburg besichtet. Anschließend fand ein Orgelkonzert zu Ehren des  Hauses Wittelsbach in Anwesenheit  IKH Prinzessin Irmingart von Bayern und Prinzessin Auguste von Bayern statt, die die Jagd auch mitgeritten ist. Dieser Abstecher in die Kultur wurde mit großer Freude aufgenommen.

 Der Jagdtag – in dem schon bewährten Ablauf: ab 7:00 Uhr und noch im Nebel setzen die ersten Fähren – nach exaktem Zeitplan – über. Das Frühstück ist angerichtet, Begrüßungen, Wiedersehensfreude.

Dazwischen Jagdmusik und  Jagdsignale der Bläsergruppe „Bien Aller de Bavière.“ Sie gehört seit Jahren zur Jagd.          11:00 Uhr Stelldichein. Begrüßung durch den Jagdherrn: mit

Dank an die Schlösserverwaltung und an die Sponsoren. Die „Jagdfanfare Herrenchiemsee“. Pferdesegnung von Pfarrer Dr. Katz. Ein Bügeltrunk für die Reiter.  „Auf die Pferde, auf die Hunde, auf die Jagdreiterei in Bayern „. Aufbruch zum ersten Galopp.

 Alles jagdlich Wünschenswerte kommt zusammen: eine von Dr. Rainer Grassler jagdgerecht aufgebaute Strecke, die schnelle, sicher spurende Foxhoundmeute unter Master Toni Wiedemann, ein diszipliniert reitendes Jagdfeld – und begeisterte Zuschauer, die die Jagdgesellschaft an den Sichtplätzen mit Beifall empfangen.

In der Pause mischen sich Reiter und Zuschauer zu einem fröhlichen  Miteinander. Beim Halali und nachdem die Hunde mit Rinderpansen „genossen gemacht“ sind, strahlen die Gesichter überglücklich, wenn Ziegler den Jagdbruch und Wiedemann den Jagdknopf nach dieser unfallfreien Jagd übergeben.

Der anschließende Empfang des Jagdherrn im Rosengarten des Alten Schlosses ist liebgewordene Tradition, wo man mit alten Reiterfreunden und neuen Bekanntschaften das Geschehen noch einmal Revue passieren lässt. Am Getränkestand an der Fähre geht das Jagdpalaver weiter und verkürzt  so die unvermeidliche Wartezeit auf die Fähre.

Um halb neun auf Gut Ising: der Festabend in Abendgaderobe und mit anschließendem Tanz. Ein bisschen „Noblesse oblige“ für den gesellschaftlichen Höhepunkt. Hans-Wolfgang Ziegler bedankt sich bei den Reitern für das Kommen und das jagdgerechte Verhalten, bei den Zuschauern für das begeisterte Mitgehen. Sein Dank gilt insbesondere den Sponsoren, die es ermöglichen, die Jagd in  dieser Form durchzuführen. Namentlich spricht er den Jagd- und Reiterfreund Thomas Werthmann von der MAHAG München an und Dr. Marco Baglioni, der die italienische Gruppe Adi.Art ACCADEMIA PER L’ARTIGIANATO und die Bank Fondazione Monte dei Paschi di Siena repräsentiert.In seinem kurzen Statement betont Ziegler, dass „Herrenchiemsee“ – trotz der  zahlenmäßigen Beschränkung – kein elitär-jagdliches Statussymbol ist,  sondern die klar vorgedachte Form, Tradition und Kultur in zeitgemäßer Sportlichkeit weiter zu leben.

Damit wird dieser Jagd der Rang gesichert, der ihr auf diesen historischen  Grund zukommt. Diese 51. Jagd hat  es einmal mehr bewiesen.

Wolfgang Ziegler

 

 

In aller Herrgottsfrüh läutete der Wecker zum Aufbruch an die Fähre Breitbrunn/Mühln. Um 7.00 Uhr setzen die ersten Gespanne über. Feuchter Nebel hängt über dem See. Toni Wiedemann mit der Meute ist mit dabei beim ersten Übersetzen. Von Anfang bis Ende sorgt er für reibungslosen Ablauf der Schleppjagd.

Gegen 9.00 trifft der Dienst für das Jagdfrühstück ein. Unter dem Vordach der Lagerhalle baut sich das Buffett auf. Im Freien werden Tische und Bänke aufgestellt. Dankbar nehmen die Frühankommer den ersten Kaffee zum Aufwärmen.

Die Chiemgauer Jagdhornbläser „Bien Aller de Bavière“ bringen uns ein erstes Ständchen.

Langsam füllt sich der Parkplatz. Von überall her kommen die Teilnehmer, um die besondere Jagd und das Ambiente zu genießen, nicht nur aus der weiteren Umgebung sondern auch aus Norddeutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn, Italien Kanada und den USA. Insbesonders für die Weitangereisten war am Tag vor und nach der Jagd ein umfangreiches Kulturprogramm organisiert.

Pünktlich zum Jagdaufbruch um 11.00 Uhr bricht der Hochnebel auf , blauweißer bayerischer Himmel zeigt sich und die Sonne nimmt uns das Frösteln aus den Gliedern. Wir sammeln uns zum Stelldichein vor der Kapelle am alten Schloß. Eine größere Menschenmenge erwartet uns schon. Jagdherr Wolfgang Ziegler begrüßt und erklärt den Jagdablauf, dankt den Sponsoren und der Schlösserverwaltung, ohne die diese Jagd nicht stattfinden könnte. Ein Geistlicher gibt uns Gottes Segen mit auf den Weg und Toni Wiedemann bringt unser Herzen in Schwung mit einem dreifache „Horrido“ und einem Hoch auf König Ludwig, der uns dieses herrliche Ambiente hinterlassen hat.

Hinaus geht es in die geöffneten Wiesen und Weideflächen, die uns den Blick freigeben auf die jagenden Foxhounds,  und über Waldwege immer wieder in den Chiemsee und in Schneisen, die den Blick zum Schloß freigeben. Der Herbst bescherte uns zudem die bunte Farbpalette des alten Baumbestandes. Schöner kann man Herrenchiemsee nicht erleben. Die Hindernisse fair aufgebaut unter der Anleitung von Dr. Rainer Grassler, der auch das Jagdfeld anführt,  zusammen mit Norbert Steinbeißer und weiteren Pikören.

Dort wo der Kanal sich zum See hin öffnet, queren wir mit der Jagdgesellschaft ans andere Ufer. Der Chiemsee liegt im gleißenden Sonnenschein. Und weiter zur Pause auf der Buchwaldwiese und anschließend zu Paul´s Ruh in den See hinaus. Überall stehen schon die Zuschauer bereit, zu Fuß geleitet von einer Frau mit der Bayerischen Fahne als sichtbares Zeichen.

Wir umrunden das Schloß und genießen mit den Zuschauern die Pracht des Baues und der Anlagen.

Dann gehen wir wieder auf die Schleppe und gelangen schließlich über eine Allee mit einer langen Reihe von Hindernissen nochmals in den See.

Anschließend formierten wir uns in breiter Front hinter der Foxhoundmeute zum Halali in Richtung auf die Rückseite des Schlosses. Glücklich über die gelungene Jagd schallt es „Halali, Halali“ und wir drücken wir uns gegenseitig die Hände. Toni Wiedemann belohnt die Meute und wir sitzen zum Dank an die Hunde ab. Jagdherr Wolfgang Ziegler überreicht die begehrten Schleifen der  Herrenchiemseejagd und Toni Wiedemann die Jagdknöpfe.

Nach der Versorgung der Hunde und Pferde treffen sich alle wieder im Rosengarten des alten Schlosses. Ein reichliches Buffett ist aufgebaut und wir genießen es im Sonnenschein und mit Blick auf die blühende Rosenpracht.

(Die Gundelsdorf Jagdgenossenschaft kam auf Einladung ebenfalls auf Herrenchiemsee um das Jagdgeschehen zu beobachten.)

Beim Warten auf die Fähre liegt der See goldfarben in der untergehenden Sonne. Die Jagdhornbläser, die uns auf der gesamten Jagd begleiteten, verabschieden uns mit stimmungsvollen Weisen.

(Hier Bilder vom Warten auf die Fähre und einer lustigen Überfahrt zurück zum Festland.)

Der wunderschöne Jagdtag findet seinen gesellschaftlichen Abschluß beim Jagdball auf Gut Ising. Ein großes Buffett empfängt die Gäste im Smoking und Abendkleid. Beim Tanz schlagen die Herzen höher. Im Gespräch lässt man die Ereignisse des Tages nochmals an sich vorüberziehen.

Horst Fritscher

 

Fotos gibt es auf der Seite
http://www.im-blickpunkt.com/

und bei Karolin Heepmann http://www.karo-Fotos.de

zu sehen.