25. Okt. 2009 Die „Wittelsbacher Meute“ auf den Spuren der Wittelsbacher Die Burg Wittelsbach wurde bereits um 1000 urkundlich erwähnt. 1119 zog der Scheyerner Graf Otto III von Scheyern in die Burg Wittelsbach. Ab 1120 nannten sich die Pfalzgrafen von Scheyern „Pfalzgrafen von Wittelsbach“ und gaben damit dem inzwischen tausendjährigen bayerischen Herrschergeschlecht den Namen Wittelsbacher. Aichachs Bürgermeister Habermann, Landrat Knauer und Toni Wiedemann hatten zur Kaiserin Sisi´s Gedächtnisjagd geladen und es fand sich die stattliche Zahl von etwa 40 Pferden ein. Empfangen wurden wir von Mitgliedern des Vereins „Wittelsbacher Land“ in festlicher Kleidung aus der Zeit von Herzog Max und seiner Tochter Sisi, was dem geschichtsträchtigen Ort eine besondere Note gab. Im Cafe und der Herzog Max Stube des Sisi-Schlosses wurden wir freundlich zum Jagdfrühstück bedient. Da überraschend die Beteiligung wesentlich höher war als erwartet, hatten die Damen zu tun, „Material“ herbeizuschaffen. Dafür waren die Weißwürste besonders frisch und lecker und die Brezen herzhaft und knusprig. Inzwischen hatten „unsere“ Anjagd und einige aus der „Münchner Bläsergruppe“ draußen Aufstellung genommen und empfingen uns zur Aufstellung mit Hörnerklang. Auch unterwegs sorgten sie für echte Jagdstimmung. Das Wetter meinte es besonders gut mit uns, es war warm und auch die Sonne kam durch. Toni führte uns weit über etwa achtzehn Kilometer durch die höchst abwechlungsreiche Landschaft mit Wäldern und Wiesen, Höhen und Tiefen. Man konnte sich gut vorstellen, daß dies ein paradiesisches Jagdgebiet für die Wittelsbacher war. Im Verlauf der Jagd besuchten wir das Wittelsbacher Denkmal, dem ehemaligen Standplatz der Wittelsbacher Burg. Bürgermeister Habermann führte in die Geschichte ein und bedauerte, daß Wittelsbach nicht der Mittelpunkt von „Altbaiern“ wurde. Toni Wiedemann fand tröstende Worte, da er ja nun die „Wittelsbacher Meute“ im Land hätte. Wir hatten überwiegend die Möglichkeit zu den Hunden zu reiten und sie bei ihrer Arbeit zu beobachten. Wenn sie über die Hänge ausscherten war es ein Bild für Götter. Auch mehrere Fahrzeuge von Jägern, Hilfsdiensten und der Polizei begleiteten uns und erfreuten sich an der Schleppjagd. Einsätze waren nicht notwendig, es blieb alles völlig unfallfrei. Auf einer Wiese neben eines zugänglichen Weges waren jagdgerechte Hindernisse aufgebaut, drei Baumstämme und ein Bürstensprung und so kamen die Zuschauer auch auf ihre Kosten, das Jagdfeld springen zu sehen. Auf einer Wiese des vorletzten Runs warteten noch drei Bürstensprünge auf ihre Bezwinger. Am eindrucksvollsten aber waren die Hochs und Tiefs, die von den Hunden und Pferden volle Kondition und Aufmerksamkeit verlangten und das weitgehend siedlungs- und straßenfreie Gelände. Wenn auch einige Teilnehmer den am Ende einsetzenden Nieselregen bedauerten, für die Hunde und die Pferde war er ein Segen. So war es eine Jagd, die in frühere Zeiten versetzte und kein Hindernisparcours, zu dem die Schleppjagd heutzutage oft umgewidmet wird. Zum Halali ließ es sich Bürgermeister Habermann nicht nehmen, die Brüche persönlich zu überreichen. Anschließend im Sisi-Cafe und in der Herzog Max Stube ging es hoch her über die gelungene Jagd. Herzlichen Dank an die Veranstalter. Alle waren sich einig, dieses Gelände gern noch oft zu bejagen. Horst Fritscher Der Jagdtag in Unterwittelsbach beim Sisi-Schloss war etwas ganz besonderes. Schon beim kommen fielen einem einige historisch gekleidete Personen auf. Der historische Verein von Augsburg war in eine kleinen Gruppe gekommen und versetzte uns in die Zeit von Herzog Max und seiner Tochter Sisi zurück. Stellvertretender Landrat Peter Feile und Bürgermeister Klaus Habermann freuten sich ebenfalls über den Besuch aus Augsburg. Bgm. Habermann, der selbst sehr viel für Kultur rund um Aichach tut bedankte sich bei Toni und dem Schleppjagdverein für die Organisation der Schleppjagd an diesem geschichtsträchtigen Ort. Die Reiter wurden von Angelika Pflaum und Ingrid Reitmeier empfangen. Die Sonne lockte beide ins Freie vor das Schloss. Bei Stelldichein begrüßten Bürgermeister und Landrat die Jagdgesellschaft und die über 100 Zuschauer die sich eingefunden hatten. Nach den Grußworten und Ansprachen ging es dann endlich los. Was heißt hier endlich. Eigentlich waren wir 10 Minuten früher dran als im Programm vermerkt. Deshalb mussten einige Zuschauer und 2 Reiter etwas nacheilen. Die rechtzeitig Angereisten hingegen genossen sichtlich den Ritt. Die Schleppen führten über Felder und Wiesen. Es wurde vermehrt "zu den Hunden" geritten. So konnten die Reiter Wege abkürzen, etwas langsamer reiten und die Hundearbeit bestens beobachten. Eine besondere Attraktion für die Zuschauer ist es, dem Jagdfeld beim Springen zuzusehen. Oberhalb von Mauerbach war es dann so weit. Vier Sprünge gab es zu überwinden. Unser berittener Bläser Dr. Rudi Eberhart erfreute die Gesellschaft während der Streckenpausen. Zuvor fand sich die Jagdgesellschaft noch in Oberwittelsbach ein. Der ebenfalls geschichtsträchtiger Schlossplatz lässt optisch gar nicht was er schon erlebt hat. Der Stammsitz der Wittelsbach war nämlich an dieser Stelle. Toni bat Bürgermeister Habermann die Geschichte für die Jagdreiter aufzufrischen. Bis 1208 stand dort das Schloss der Wittelsbacher und wurde nach dem Königsmord geschleift. Man stelle sich vor, der Königsmord hätte nicht stattgefunden - dann wäre womöglich dort der Mittelpunkt von Bayern geworden. Toni befande es als ausreichend, das der Schleppjagdverein von Bayern seinen Standort im Wittelsbacher Land hat und den Namen der Meute aus dem Wittelsbacher Land in ganz Bayern repräsentiert. Weiter ging's im Galopp. Der Master und die Equipage war an den Hunden dran und führte das Pack bestens. In der vorletzten Passage gab es dann noch mal einen Sprung den das Jagdfeld mit leicht erschwerten Bedingungen nahm. Just bei dieser Schleppe setzte ein ganz leichter Nieselregen ein, der einem bei dem Tempo ins Gesicht schoss. Trotzdem war das kein Problem. Auch unser Rudi setzte mit Bravur über den Sprung an. Das Halali hinterhalb des Schlosses war das Ende einer doch mit einigen Geländeschwierigkeiten ausgestatteten Jagd von etwa 18 km die unfallfrei ablief. Und was sagte da Sabine Kreuter am Schluss. Das ist ja das schöne an unserem Sport. Du kannst nicht alles planen. Sich einfach an die Gegebenheiten anpassen, reiten und genießen. Sehen und handeln. Das ist es was unseren Sport so interessant macht. Was uns Freude bereitet. Auch die Bläsermitglied der Gruppe Anjagd und der Münchner Bläsergruppe waren gekommen und begleiteten uns von Anfang bis Ende und boten wie gewohnt besten Jagdbegleitsignal. Die Bruchverteilung übernahm Bürgermeister Habermann persönlich und schüttelte allen die Hände. Von Toni gab es wie gewohnt Jagdknopf. Eine Erinnerung an einen erlebnisreichen Tag. Einen Jagdtag mit historischer Ausstrahlung. Die Hunde freuten sich über die ausgiebige Portion Pansen. Bei diesem Wetter schmeckt er besonders gut. Und so ging eine schöner Jagdtag zu Ende. Mit zufriedenen Gesichtern versorgten die Reiter ihre Pferde und ließen im Schloss im Sisi-Cafe oder in der Herzog Max Stube Kaffee und Kuchen schmecken. Daniel Maly hat zahlreiche, tolle Fotos gemacht. Das komplette Werk kann man als CD für 20,-- Euro bestellen. Daniel Maly, Ottmarshauserstr. 120, 86356 Neusäß, Tel. 0821/488424, Mobil 0173/9450856
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