Wenn man eine Südböhmen-Reise macht – dann kann man was erzählen. …. Am Donnerstagfrüh um 08:00 Uhr - Treffpunkt in M-Riem und ging es auf nach Südböhmen - über Pentling – nach Deggendorf – nun war auch Zeit für den Bügeltrunk – über die Grenze Phillppsreut nach Strazney – hier trafen wir unsere charmante Reiseleiterin Blanka Horakova (mit der Bayernfahne an der Straßenkreuzung) an – und zum ersten böhmischen Mittagessen im Gasthaus „Pumperle“ - „beeemmmische Gneeedl“. Traumhafte Wiesen – was kann man da galoppieren – zum ersten Schloss - Kratochvile . An der Stelle des heutigen Schlosses stand ursprünglich ein Wirtschaftshof, um den herum ein ausgedehntes Jagdgehege angelegt wurde. Die erste Bekanntschaft mit der Familie Rosenberg die nach dem Vorbild italienischer Villen ein neues Jagdschloss erbauen ließen. Heute werden in dessen Nähe auch Schleppjagden organisiert. Weiter ging es dann über Land zu einem „böhmischen Dorf“ (jetzt wissen wir auch – wo diese Dörfer liegen) mit wunderschön restaurierte Bauernhöfen. Fröhlich weiter nach Hluboká (Frauenberg), wo wir unsere Zimmer bezogen – nach einem ausgiebigen Abendessen mit traditioneller Musik und Tanz und einer kleinen Bergwanderung zum romantisch beleuchteten Schloss war der erste Tag schon hinter uns. Am Freitag ging es wieder auf den Berg zur Besichtigung des Schlosses der Familie Schwarzenberg. Hluboká nad Vltavou (Frauenberg) gehört zweifellos zu den schönsten in der Tschechischen Republik. Sein heutiges, romantisches Aussehen im Stil der englischen Windsor-Gotik erhielt es im Lauf des 19. Jahrhunderts. Traumhafte An- und Aussichten – wunderschöne Schnitzereien und Gemälde und alles im Staatsbesitz – unbeschreiblich schön. Kurzfristig wurde die Reiseplanung geändert und das älteste Jagdmuseum in Böhmen besichtigt. Ein Tisch mit 50 verschieden eingelegten Holzarten und der Teppich aus 48 Fuchsfellen waren die Höhepunkte – sogar der letzte in Böhmen erlegte Bär (1856) war noch auch da. Auf zum Mittagsimbiss (diesmal Gulasch und Gnedl) und dann zur Besichtigung des Hengstdepots heute Nationalgestüt und Kulturdenkmal in Pisek. Hier wurden uns 5 Deckhengste (auch ein Bayer von Polling war dabei) und das Gestüt vorgestellt. Abfahrt nach Ceské Budejovice (Budweis) und kurze Besichtigung der ehemaligen königlichen Stadt. Anschließend Spaziergang zum Zusammenfluss der Moldau und der Maltsch dann wieder zurück zum Hotel nach Hluboka. Gemeinsames Abendessen und viele nette Gespräche und Anekdoten bis tief in die Nacht. Alle waren pünktlich zum Frühstück erschienen und auf nach Trebon (Witingau). Der historische Stadtkern steht seit 1975 unter Denkmalschutz, das einzigartige Umland mit seinen rund 270 Teichen nahm UNESCO 1979 als geschützte Biosphäre unter ihre Obhut. Die Stadt und das Schloss gründete im 13.Jh. das Adelsgeschlecht der Witigonen. Als Inhaber wechselten in der Stadt die Rosenbergs, die Schwanbergs und die Schwarzenbergs, die in Wittingau ihre Familiengruft haben.
Blanka fand auch immer die optimale Mischung zwischen Geschichte und Neuzeit und hielt uns immer optimal „bei guter Laune mit viel Information“. Mittagsimbiss im typischen Restaurant „Schuppe“ (diesmal gab es Karpfen – als südböhmische Spezialität). Anschließend ein kurzer Spaziergang zum imposanten neugotischen Gebäude der Familiengruft von Schwarzenberg. Nun ging es zum Gestüt OBORA (in Besitz von Hans Frischeis), hier stellte uns Michael Mildner (zuständig für Stallmanagement und Verkauf) mit seinem Team tolle Pferde (nur vom Feinsten – Abstammungen in allen Variationen – auch ein Bruder von Shutterfly wartet schon auf seinen Deckeinsatz) und die sehr gepflegte Anlage vor. Abfahrt nach Ceský Krumlov (Böhmisch Krumau) UNESCO, der schönsten Renaissancestadt Böhmens. Kurz auf die Zimmer und dann durch die wunderschön restaurierte und beleuchtete Altstadt in den Kerker zum Abendessen. Nicht nur das Essen sondern auch das Bier war gut. Gemütlich durch die Stadt - „vorbei“ und „durch“ die ein oder andere Kneipe zurück zum Hotel. Nach einer kurzen Zimmerbesichtigung (jedes Zimmer war in dem neu renovierten - nach der Hochwasserkatastrophe - denkmalgeschützten Hotel) zum Tagesabschluss an die Bar. Nach dem Frühstück check out und ein Spaziergang durch Krumau zu der zweitgrößten Burg- und Schlossanlage Tschechiens hinauf. Das bedeutendste Denkmal eine echte Perle in der Krone der Theatererbschaft, bildet das berühmte Schlossbarocktheater, das eine den besterhaltenen Barockszenen des 18. Jahrhunderts in Europa darstellt. Bis heute blieb es fast mit vollständiger Ausstattung der Dekorationen, Kostüme, Requisiten und der Bühnentechnik erhalten. Nun ging es eine idyllische Route an der Moldau entlang bis zu der auf einem steilen Felsen gelegenen Burg Rosenberg (hier gab es schon einige „Verweigerer“ – sind ja Reiter und keine Bergsteiger“), weiter im Bus zum „letzten Mittagessen – diesmal Schweinebraten und „Gnedl“ – und als Zugabe eine „fette“ Nachspeise. Der Abschied nahte – Blanka wurde beim „Pumperle“ verabschiedet und dann zurück nach Bayern. Vier schöne Tage mit viel Kultur und traumhaften Wetter (wenn Engel reisen), haben die Gelegenheit genutzt unser Nachbarland mit anderen „Augen“ zu sehen. Danke an Toni und Blanka für die Organisation und Durchführung dieser tollen Reise. Sabine Winterling
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