19. Nov. 2011 Jagdherren und Equipagenjagd auf Schloss Schleißheim Dichter Nebel um Schloss Schleißheim. Edgar Wallace hätte seine Freude daran gehabt. Und dann taucht ein Geisterfahrzeug auf. Lautes Heulen und Geläute hinter den Gittern. Ein stattlicher Mann verlässt das Fahrzeug: Toni der Hexer! Wer schon einmal ein Bau durchgezogen hat der weiß um die schwere Belastung, die dies mit sich bringt. Und die Nerven, die zahlreichen Planer, Behörden und Handwerker unter einen Hut zu bringen, die Finanzierung durch zu boxen. Dies alles hat er geschafft und nebenbei noch eine der besten Jagdsaisons gemanagt. Immer vorn dran mit der Foxhoundmeute und der Equipage. Eine fulminante Leistung, die Toni Wiedemann, unser Präsident und Master of Hounds wieder einmal vollbracht hat. Frühzeitig mit Toni Wiedemann trafen die Helfer und sonstigen Beteiligten ein. Die Kasse übernahmen in bewährter Weise der Rupert und die Ingrid. An die zwanzig Kuchen Selbstgebackenes, Kaffee, Tees, Sekt und Sherry und das ganze Geschirr hatten unsere guten Seelen des SvB's mitgebracht. Vielen Dank Edith, Brigitte, Thea, Boby, alle weiteren fleißigen Bäckerinnen! Daneben die Familie Schuster. Natalie mit ihren fünf Kindern. Drei davon sind schon ganz oben im Pferdesport engagiert, das Jüngste sitzt noch auf dem Arm der Mutter. Schusters sind zuständig für Weißwurst und Leberkäs, Glühwein und alle kalten Getränke. Teppiche werden ausgerollt, Tische und Stühle aufgestellt und mit weißen Tischtüchern festlich gedeckt. Langsam füllt sich der Saal mit der Jagdgesellschaft, eine große Anzahl. Und dann strömen in noch größerer Anzahl die Gäste herein. Wieder ein Erfolg. Unsere Jagdmusik „Anjagd“ intoniert Jagdmusik vom Feinsten. Am Abend zuvor waren sie zusammen mit einer unserer früheren Schleppjagden im Bayerischen Fernsehen zu bestaunen. Feine Damen und Herren in mittelalterlicher Kleidung trugen zu der Festlichkeit des Tages bei. Nach dem Jagdfrühstück betrat Toni zusammen mit der Hausherrin Frau Paula Kleeberger von der Schlossverwaltung und unserem Vize Robert die Freitreppe. Er wirkte gelöst nach all den großen Anforderungen dieses Jahres. Mit großer Gestik drückte er seine Freude aus und wurde von Mitgliedern, Gönnern, Freunden und Gästen umjubelt. Ein Meilenstein in der Geschichte des Schleppjagdvereins! Er richtete den Dank an alle: Den Grundstücksbesitzern, den Schlossherren, den Jagdherrschaften, den Sponsoren und Spendern und allen, die zum Gelingen dieses Jahres beigetragen haben. Nun ging es ans Satteln. Abreiten vor dem Schloss. Die Schleißheimer Schloßpfeifer in ihren historischen Gewändern empfingen uns und gaben auch hier einen festlichen Rahmen. Um das Schloss herum und hinein in die wunderbaren Alleen zwischen Schloss und Lustheim. An den Rändern die Zuschauer und die Fotografen. Auch unser Starfotograf Olaf Ulrich war erschienen, um uns in allen Lagen abzulichten. Kurz vor dem Erreichen der Mauer riss dem Verfasser der Bügelriemen unter der Schalle, kein Grund zum „Absteigen“. Kaum hatte er per Pedes den Rückzug eingeschlagen, tauchte eine Gruppe junger Reiterinnen vor ihm auf, eine davon trumphierend mit dem Steigbügel am restlichen Riemen. Schnell war er eingehakt, zwei Löcher kürzer geschnallt und wieder aufgesessen. Das Besondere dabei: Junge Reiterinnen hatten die schöne Jagd verlassen um zu helfen. Ein Zeichen der Kameradschaft, das nicht mehr alltäglich ist. An der Pause hinter dem Schloss holten wir die Jagdgesellschaft wieder ein und weiter gings hinaus in die Heide. In großen Bögen beritten wir das Gelände und hatten große Freude, das letzte Mal für diese Saíson, bei den Hunden zu reiten und sie bei ihrer Arbeit zu beobachten. Bei allen Jagdterminen, auch bei den engsten, waren die Hunde immer bestens drauf, sowohl läuferisch wie auch spurtreu. Wieder eine große Leistung von Toni Wiedemann und seiner Equipage, sowie seiner Ehefrau Sissi, die ihm in allen Bereichen zur Seite steht. Besonders auch als Schleppenlegerin sorgt für sicheren Kurs. Nur freudige Gesichter gab es nach der schönen Jagd. Das letzten Verladen der Hunde in dieser Saison verlief reibungslos wie immer. Die Unterhaltung sprudelte und die Zeit verging wieder einmal viel zu schnell. Die „Anjagd“ spielte einen auf für die fleißigen Helfer und gaben dann noch den Bärenjagermarsch zum Besten, den der Verfasser letztes Jahr mit seiner Tuba mit begleiten durfte. Die Vorräte gingen langsam zur Neige, die Gespanne setzten sich in Richtung Heimat in Bewegung und ein „harter Kern“ um Toni Wiedemann traf sich noch in der Schlossgaststätte zum Ausklang. Und das lustige Teufelchen war auch dabei. Horst Fritscher
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