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Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Luitpold Prinz  von Bayern

  Jagd- und Kutschengala

  

weitere Fotos sind jetzt da - 09.09.15

Die rote Jagd in fürstlichen Gefilden

Randnotizen von Schloss Schleissheim

von Rudi Huggenberger

Ein Fest der Sinne bedarf prächtiger Kulisse, und was würde sich hierfür besser eignen als eine der bedeutendsten Barockanlagen Deutschlands, nämlich Schloss Schleissheim?

Wieder einmal wird das Pferd zum Mittelpunkt dieses grandiosen Ensembles höfischer Architektur und Gartenbaukunst des 17. und 18. Jahrhunderts.

Besucher kommen in Scharen. Ein weitläufiger Park voller Menschen, die sich an Pferden, Kutschen und mannigfachen Darbietungen erfreuen wollen.

Tonis einstige Idee – angedacht war ursprünglich Schloss Nymphenburg –, einige Schauschleppen in einen geeigneten, sprich höfischen Rahmen zu stellen, trug Früchte, wie sie kaum jemand für möglich gehalten hätte.

Was für ein pittoreskes Bild! Höflinge, gravitätisch schreitend, flankieren Damen in ausladenden Reifröcken. Silberhelle Perücken vornehmer Herrschaften glänzen leuchtend hervor. Da sieht man schwer mit Brokat bestickte Staatsröcke, fahrende Scholaren in Wams und halblangen Kniehosen, keck das Barett schräg auf dem Haupt. Steht nicht dort drüben sogar ein leibhaftiger Hofrat? Ja doch, die breite Schärpe goldbestickt, den kurfürstlichen Hausorden als Dekor.

Wo eigentlich ist seine durchlauchtigste Gnaden, der Kurfürst? Hat ihn schon jemand an diesem schönen Tag leibhaftig zu Gesicht bekommen?

Kutschen aus längst vergangenen Zeiten, prächtig bespannt, durchmessen die Parkanlagen, und Damen in edlen Gewändern präsentieren ihre Barockpferde in spektakulärer Beizäumung. Zwei Jagdhornbläsergruppen beschallen das herrliche Areal von unterschiedlichen Standorten aus mit schmetternden Jagdsignalen.

Längs der dem Park zugewandten Schlossseite nimmt ein stattlicher Spielmannszug in historischer Livree Aufstellung . Nun werden sie bald einziehen, die Damen und Herren der Schleppjagd, denn klingendes Spiel setzt ein. Trommeln dröhnen und Fanfaren schmettern. Jawohl, da sind sie. Rote Röcke die Herren und in feinem Wittelsbacher Blau die Damen. Master und Equipage dirigieren die Meute an einen zentralen Punkt vor der Schlossfassade. Die Reiter bilden einen Halbkreis. Die Pferde spüren die Besonderheit des Augenblicks, einige tänzeln. Toni hebt mit kraftvollem Volumen an, richtet Gruß und erklärende Worte an das geneigte Publikum. Freudiger Applaus antwortet ihm.

Die Reiter ziehen zunächst von dannen. Sie werden sich formieren.

Die Besucher wollen sehen, was da auf sie zukommen wird, und eilen erwartungsvoll hinüber zur Allee. Dort stehen die Hindernisse.

Hörst du sie, hörst du sie? Die Hunde, ja, jetzt kommen sie! Die Vorfreude greift um sich.

Die Schleppenleger in kühner Manier voraus, und dann preschen die Hunde spurlaut, dem scent folgend, vorbei, Toni und die Seinen in gestrecktem Galopp hinterher. Jetzt aber die Sprünge. Mächtig setzen die Pferde drüber hinweg. Immer wieder hört man von Zusehenden: "Oh, Donnerwetter!"

 

 

Anmerkung:

Und so manch verdutzter Zuschauer glaubt gar, den Kurfürsten mit wallender Goldperücke, einer Löwenmähne nicht unähnlich, nächst neben sich gesehen zu haben, und es wird berichtet, seine Durchlaucht habe beim Vorbeijagen der Hunde freudig mit der Zunge geschnalzt und als er des Toni ansichtig wurde, habe er gar huldvoll gewunken.

Post Scriptum:

Wenig später diktiert churfürstliche Gnaden seinem secretarius R. H. folgendes Revers mit der Maßgabe, nämliches ohne Säumnis in die chronica aufzunehmen:

"Habe der respektablen Präsentation Bayerischer Schleppjagd höchstselbst beigewohnt.

Fand die spurlaute Meute, wie auch den beachtlichen Übersprung mancherlei Hindernisses durch unerschrockene Pferde und ebensolche Reiter über die Maßen beachtlich."

War darob angetan und bin durchaus geneigt, nämliches spectaculum selbigen Orts wiederum zu erleben."

Hier viele schöne Eindrücke von der Veranstaltung. Mehr gibt es in den nächsten Tagen unter www.rk-fotografie.de

 

Toni Bauer hat wieder in überzeugender Weise mit Sachverstand moderiert.

Das Stelldichein in Lustheim.

Das Gruppenfoto bei Lustheim.

Die Veranstaltung konnte nur so gut gelingen weil wir ganz viele fleißige Helfer/innen zu Fuß hatten. Ausgestattet wie die drei mit gelben Westen,  für die Zuschauer gut zu erkennen. Ganz herzlichen Dank allen Aktiven Helfern!!!! Ihr wart alle super!!

Zahlreiche Zuschauer verfolgten das Geschehen.

Hier werden wir am Curre Platz schon erwartet.

Die Bläsergruppen Bien Aller Baviere und Anjagd gaben ihr Bestes. Sie verliehen den Momenten eine außergewöhnlich ja fast übersinnlich Stimmung. Vielen herzlichen Dank für die Freude die ihr den Zuschauern und uns gemacht habt.

Der Ausklang im Biergarten bei den Fontänen.

Und auch mit den Kutschfahrern stoßen wir auf den gelungenen Tag an. Schauspieler Bernd Helferich und seine Frau Mona waren auch dabei und von der Meute ganz begeistert.

 

Und hier Fotos von Olaf Ulrich: