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Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Luitpold Prinz  von Bayern

  Jahrestagung der Deutschen Schleppjagdvereinigung

  

Zu Gast beim

Einmal durch Deutschland

Besuch der Jahrestagung der Deutschen Schleppjagdvereinigung in Sudermühlen beim Hamburger Schleppjagd-Verein

In kleiner Besetzung fuhr der SvB zur Jahrestagung der Meutehalter nach Sudermühlen. Nachdem wegen Krankheit kurzfristig noch ein Mitfahrer ausfiel, machten sich am Freitagmorgen Toni Wiedemann, Helmut Schreiber und Carola Wagner auf den Weg nach Sudermühlen.

Die Autobahnen waren frei und so kamen wir gut voran. Toni schlug daher vor auf dem Hinweg noch den Kennel der Niedersachsenmeute zu besuchen. Das Hundehaus der Niedersachsen wurde erst 2012 neu gebaut. Auf dem Meutehof der Niedersachsen herrschte bereits reges Treiben, fand dort doch ab Freitagnachmittag ein Jagdreiterlehrgang mit rund 80 Teilnehmern statt. Egbert von Schultzendorff hatte sich Zeit kommen, führte durch das Gelände und beantwortete verschiedenste Fragen.

Danach fuhren wir weiter nach Sudermühlen und bezogen unsere Zimmer. Das Abendessen und das anschließende gemütliche Beisammensein boten genügend Raum für Gespräche mit den Mitgliedern anderer Meuten.

Ausbildung von Pferden, Streckenführung und Hindernisbau

Am nächsten Vormittag hatten die Master ihr Mastergespräch. Alle anderen Teilnehmer wurden von einem Bus abgeholt und es ging zum Ausbildungszentrum nach Luhmühlen. Der Leiter des Ausbildungszentrum Roland Wörner begrüßte uns und führte uns durch die Anlage. Die Geländestrecke konnten wir leider nicht besichtigen, da sie außerhalb des Geländes liegt. Der Vormittag gefüllt mit der Vorführung des Dressurstalls Keller, der Pferde unter dem Sattel und am Langzügel vorstellte sowie einer Springdemonstration von Mitgliedern der Equipage des HSJV sowie verschiedenen Vorträgen von Gerhard Bosselmann zum Thema Streckenwahl und Hindernisbau verging sehr rasch. Ein Lachen unterdrücken mussten die SvB'ler als Gerhard Bosselmann erklärte, dass auf der ersten Schleppe keine Hindernisse stehen sollten, damit die Pferde ausreichend aufgewärmt sein und der Stallübermut abgebaut werden könnte. Wie oft hatten sie diesen Satz schon von Toni gehört? ã das habe ich von Toni Wiedmann in Bayern gelernt schloss der Trainer B Jagdreiten seinen Satz. Das Thema mobile Hindernisse wird in den einzelnen Meuten sehr unterschiedlich gesehen. Leider ließ der knappe Zeitplan hier keine Diskussionsmöglichkeiten zu.

Ohne Hunde keine Schleppjagd

Den Nachmittag verbrachten wir dann auf Gut Schnede. Hier sind die Hunde des HSJV untergebracht und auch einige Mitglieder der Equipage wohnen dort. Master Jens Möllering und Huntsmen Heiko Lindner führten die Gäste durch den Hundekennel und beantworteten unter anderem Fragen zu den Themen Hundefütterung oder Einteilung der Hundegruppen. Heiko Lindner zeigte uns auch die Hunde, die wir letztes Jahr an die Hamburger abgegeben hatten. Auf großes Interesse stießen auch die Junghunde des HSJV, stammten sie doch vom Beaufort, dem Gewinner der Junghundeschau in Schwarzenstein vom letzten Jahr. Die Mutter hatte bei den Hündinnen Platz drei belegt.

Bei der anschließenden Schauschleppe liefen die Hunde hervorragend. Obwohl sie auf Sicht hätten gehen können, arbeiteten sie die Spur sauber aus und liefen im Bogen zu den Schleppenlegern. Nach einer kurzen Pause wurde anschließend von Charles Carter, einem Richter der Junghundeschau der letzten beide Jahre in Schwarzenstein gezeigt, wie ein Hund sich präsentieren muss, damit ihn die Richter richtig bewerten können. Das A und O ist dabei, dass der Hund auf die Person, die ihn vorstellt, fixiert ist und sich nach Möglichkeit nicht ablenken lässt. Dies soll und muss nach Möglichkeit auch geübt werden. Zum Einsatz kamen hierbei unzählige Hundekuchen. Wichtig für die Beurteilung der Hunde ist auch das Freilaufen im Ring. Hierbei sollen die Hunde quasi mittels geworfenen Hundekuchen durch den Ring geschickt werden. Hierbei konnte Carter jedoch nur die Wurftechnik präsentieren. Der von den Hamburger zur Verfügung gestellte Rüde hatte rasch die Schwachstelle des mobilen Schaurings in der Reithalle gefunden. Die Gitter reichten nicht zum Boden und so schlüpfte der Rüde und der Absperrung durch und erkundete die Reithalle. Carter erläuterte im Anschluss noch wie wichtig die Stellung der Pfoten, die Winkelung der Schulter und die korrekte Rückenlinie für eine lange Laufzeit des Hundes sind. Die richtige Pfotenstellung kann nur auf festem Untergrund beurteilt werden, daher ist es wichtig, dass sich die Hunde auch ohne Probleme auf der Platte im Showring präsentieren und diese auch beim Freilaufen queren. Nicht hilfreich für die Bewertung der Hunde ist das Führen der Hunde an der Leine am Rand des Ringes entlang. Die meisten Hunde sind unsicher, da sie vom Publikum und anderen Einflüssen außerhalb des Ringes abgelenkt werden.

Bei Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag mit interessanten Gesprächen auf der neu gebauten Terrasse der Hamburger aus. Die Huntparty in Sudermühlen am Abend dauerte bis in die frühen Morgenstunden.

Sicherheit, Haftung, Rettungskette

Am nächsten Vormittag ging es weiter mit der Mitgliederversammlung der Deutschen Schleppjagdvereinigung, die auch für Nichtmitglieder offen war. Integriert in die Versammlung waren auch wieder verschiedene Vorträge, dieses Mal zum Thema Sicherheit und Haftung. Wie wichtig der richtige Satz zum Thema Haftungsausschluss ist, erläuterte Rechtsanwalt Eugen Klein. Ein Einladungsformular mit dem die Veranstalter auf der sicheren Seite sind, kann auf www.schleppjagd24.de heruntergeladen werden. Rettungskette, Krankenwagen vor Ort, Ortungsapp, entsprechende Ausbildung eines Schlusspikörs waren Anregungen zur Erhöhung der Sicherheit im Vortrag von Gerhard Bosselmann. Er erklärte, er habe vieles überspitzt formuliert, um zum Nachdenken anzuregen. Armin Kirchdorfer von der Frankenmeute referierte zum Thema Mitgliedergewinnung.

Der SvB gehört von der Mitgliederanzahl als auch von der Hundeanzahl zu den größten Meuten. Dies zeigte in den einzelnen Berichten aus den verschiedenen Meuten.

Nach dem Mittagessen endete die Tagung. Auf dem Heimweg besuchten wir noch den Kennel der Brandenburger Meute und der Böhmer Harrier.

Die nächste Tagung findet im April 2016 im Haupt-und Landgestüt Marbach statt.

Es war meine erste Meutehaltertagung. Ich habe viele neue Eindrücke gesammelt, viel erfahren, viele interessante Gespräche geführt und viele nette Leute kennengelernt. Daher auch der etwas lange Bericht. Es war eine lange Anfahrt, aber es hat sich gelohnt. Nachdem beide SvB- Fotografen kurzfristig ausgefallen sind, muss ich bei den Fotos leider auf die Profis verweisen.

Bilder zur Meutehaltertagung gibt es bei Schleppjagd24(http://www.schleppjagd24.de/cms/front_content.php?idart=4265) und bei Thomas Ix (http://www.fotos.foto-ix.com/show/2015_04_18_DSJV_web/index.html).

CW