Altbewährtes trifft Neues
Bericht von der 30. Jahreshauptversammlung des SvB
Die 30. Jahreshauptversammlung des SvB unterschied sich von den vorherigen, zum einem im Lokal - dieses Mal zum ersten Mal in Handzell und zum anderen stand dieses Mal Vizepräsident Robert Guggenberger vorne am Rednerpult.
Die Begrüßung kam aber wie immer vom Präsidenten und Master Toni Wiedemann. Von ihm in der Unfallklinik in Murnau - seinem derzeitigen Aufenthaltsort - verfasst und vorgetragen von seinem Stellvertreter - berührten diese Einleitungssätze die zahlreich erschienenen Mitglieder. Er bedankte sich für die vielen Genesungswünsche, die Anteilnahme und die vielen Besuche. Sein großer Wunsch für die Zukunft - die Vorstandschaft, die Equipage sowie die Mitglieder sollen weiterhin geschlossen zusammenstehen und mit Harmonie und Freude in die neue Saison starten.
Sissi Veit-Wiedemann stellvertretende Huntslady
Ein "neues" Gesicht gab es in der Vorstandsriege. Vorstellen musste Robert Guggenberger Sissi Veit-Wiedemann nicht wirklich, aber ihre neue Position erläutern. Der Vorstand hat die Ehefrau von Huntsman Toni Wiedemann zur stellvertretenden Huntslady ernannt, somit gehört sie zum Gesamtvorstand, wie der langjährige Pikör, der Mitgliederversammlung erklärte. Für diese Position ist sie mehr als qualifiziert mit 19 Jahren Erfahrung an Toni's Seite, hat sie Einblicke in die Kennelarbeit, den Verein und das Jagdgeschehen wie keine andere, begründete Guggenberger die Entscheidung.
Punkt 3 wird leider sehr langatmig, kündete der Vizepräsident an. Der Terminkalender 2015 war prall gefüllt und so war auch der Jahresrückblick entsprechend lang und ausführlich. "Das liegt daran, dass wir fleißig sind. Der SvB bewegt vieles, reitet viel, versucht so oft wie möglich präsent zu sein und zeigt damit Flagge für seinen Sport", brachte es Guggenberger auf den Punkt. Hier das Jahresprogramm in Kurzform: Neujahrsspaziergang, Winterball, Frühjahrstrainings, zwei Frühjahrsschleppen, Jagdtraining, Reiterforen, mehrere Meutepräsentationen, 16 Herbstjagden und und und...
Hunde des SvB überzeugen mit Leistung und Schönheit
Wie facettenreich der Sport ist, zeigt sich auch an den Pferden, so waren einmal zwei spanische Hengste beim Trainingsritt mit von der Partie, ein anderes Mal schnupperten zehn Poloponys Jagdluft. Auch die politische "Prominenz" fühlt sich beim SvB wohl. So besuchten sowohl Landrat Dr. Klaus Metzger als auch Staatssekretär Gerhard Eck den Kennel. Beide waren beeindruckt von der Hundearbeit.
Wie gut die Hunde laufen, stellten sie bei der Junghundeschau in Schwarzenstein unter Beweis. Bei 38 Grad absolvierten sie zum zweiten Mal die Betriebssicherheitsprüfung. Der SvB ist somit die erste Meute in Deutschland, die den Test zweimal bestanden hat. Zudem konnte der SvB einige gute Platzierungen im Ring erzielen. Geli und Gundi glänzten unter anderem mit Platz 1 in der Koppelklasse der Foxhound-Hündinnen.
Auf einmal ist alles anders
Nach einem gut besuchten Jagdtraining starteten alle erwartungsvoll in die Herbstsaison. Die Backofen-Jagd in Sedlbrunn wird wohl in die Geschichte eingehen. Nach der zweiten Schleppe wurden die Hunde aufgrund der großen Hitze verladen. Zum ersten Mal wurde eine Jagd ohne Hunde und verkürzt zu Ende geritten. Ebenfalls in die Geschichte eingehen, wird die Jagd auf Herrenchiemsee. Die 10. Jagd der Saison am 10.10. wurde zum rabenschwarzen Tag für den SvB. Auf der zweiten Schleppe stürzten sowohl Master Toni Wiedemann als auch einer der erfahrensten und dienstältesten Piköre Helmut Schreiber. Bereits zwei Tage später wurde in einer Krisensitzung der Equipage und des Vorstandes beschlossen, die Saison zu Ende zu reiten. Aufgaben wurden neu verteilt und jeder brachte sich ein, so gut er konnte. Besonders heraus hob Robert Guggenberger Sabine Kreuter, Siggi Meilinger, Sissi Veit-Wiedemann und Julia Heller. Zudem galt sein Dank der gesamten Equipage und allen Helfern. Die restlichen Jagden verliefen alle unfallfrei und auch die Hunde liefen sehr gut. Lediglich eine Jagd wurde abgesagt, jedoch auf Wunsch der Jagdherrin.
Großes Plus in der Kasse
Positiv auch der Kassenbericht - der SvB konnte mit einem satten Plus aufwarten.
Das Plus fließt in die Schuldentilgung für den Kennelbau. Zahlen kann man immer von zwei Seiten betrachten. Während Kassier Rupert von Katzler die Spenden als Rückgrat des Vereins bezeichnete, das Plus entspricht nahezu der Spendensumme, sah es Robert Guggenberger anders: "Wir wirtschaften gut. Auch ohne Spenden kommen wir auf eine schwarze Null."
Mit einer charmanten und lustigen Aussage begann der Bericht von Schriftführerin Katja Osswald-Brunner: "Vor ihnen steht das Mitglied des SvB - Weiblich zwischen 40 und 60 Jahre alt."
Tatsächlich stellt diese Gruppe 27 Prozent der Mitglieder. Zudem ist der SvB inzwischen quasi in Frauenhand. Fast 52 Prozent der Mitglieder sind weiblich. Daher der Appell der Schriftführerin: "Suchen sie reitende Männer und begeistern sie sie für unseren Sport!" Ein Aufruf, den die Versammlung mit Lachen quittierte.
Toni Wiedemann weiterhin an der Spitze des SvB
Neben den Berichten standen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung. Es galt sowohl einen neuen Präsidenten als auch einen neuen technischen Leiter zu wählen. Als Wahlleiter fungierte Rainer Grassler. Beide Amtsinhaber wurden ohne Gegenstimme wieder in ihrem Amt bestätigt und somit bleiben Toni Wiedemann und Siggi Meilinger für drei weitere Jahre im Amt. Robert Guggenberger hatte zu Beginn der Wahl eine kurze Erklärung von Toni Wiedemann verlesen. Der Präsident würde sich freuen, weiterhin "seinen" SvB mit seinem Rat und seiner Hilfe zu unterstützen. Auch wenn Toni Wiedemann in Zukunft körperlich eingeschränkt sein wird, für die versammelten Mitglieder war klar, Toni Wiedemann ist der beste Mann auf diesem Posten. Dies zeigte sich auch in den Wortmeldungen. Die komplette Versammlung stellte sich hinter ihren alten und neuen Präsidenten. Der wieder gewählte technische Leiter Siggi Meilinger nutzte die Gelegenheit, um Helfer zu werben. Sein Amt ist doch sehr vielfältig und vor allem arbeitsintensiv.
Nicki Girg aktivste Jagdreiterin
Danach kam für Robert Guggenberger der schönste Moment der Versammlung: die Ehrung der aktivsten Jagdreiter. "Die Reiter machen den Sport, ohne Reiter keine Jagd, keine Hunde und keinen SvB", leitete er die Ehrung. 18 Jagden konnten in der Saison 2015 geritten. Platz 1 ging wie im Vorjahr an Nicki Girg.
Sie bestritt 17 Jagden. Dicht dahinter rangierte Carola Wagner mit 15 Jagden.
Auf Platz drei kam Norbert Steinbeisser mit 13 Jagden.
Um die Qualität der Ausbildung zu verbessern, können Ausbilder und Veranstaltern in Zukunft auf der Facebook-Seite des Vereins ihre Kurse posten . Jedem Mitglied soll so die Möglichkeit geboten werden, sich reiterlich weiter zu entwickeln.
Voller Terminkalender 2016
"Eigentlich hatte sich die Vorstandschaft vorgenommen, dieses Jahr ruhiger anzugehen. Jedoch gingen so viele Terminanfragen ein, dass wir auch dieses Jahr einen übervollen Jagdkalender haben", berichtete Guggenberger weiter. Darunter sind Geburtstags- und Hochzeitsjagden und auch eine Zweimeutejagd mit der Frankenmeute im September am Kennel. Erstmals wird zudem in Roth und in Arzberg gejagt. Eröffnet wird die Herbstsaison wie immer in Sedlbrunn. Die erste Frühjahrsschleppe ist auch eine Jubiläumsjagd. Zum zehnten Mal laden Evi und Marian Springer zur Höchstädter Schlossjagd.
Das 30-jährige Jubiläum des Vereins wird mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Zudem erscheint eine Chronik. Federführend hierbei ist Equipagenmitglied Birgit Queissner.
Mit dem Wunsch, "dass wir alle noch näher zusammenrücken, denn nur als Team sind wir stark", schloss Robert Guggenberger die Versammlung.
Carola Wagner