Der historische Umzug in Ludwigsburg
Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster war die Equipage geneigt die Schwimmflügel einzupacken, da es vom Himmel goss, was herunterkam. Aber beim SVB wissen wir ja es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Aber bei einem Umzug in historischen Kostümen aus Samt mit Straußenfedern am Barett könnte man vielleicht einen Moment zögern. Also schickten wir ein Stoßgebet zu Petrus und hatten auf der Autobahn auch mehr als 3 Stunden Zeit den Himmel zu beobachten, der gelegentlich trocken blieb und ansonsten alle Arten von Regen über die Gespanne ergoss.
Beim Einfahren in den Parkplatz kübelte es noch einmal so, dass man die Hand vor Augen kaum sehen konnte, aber dann hätte der Herrgott ein Einsehen mit der traditionellen Ludwigsburger Festveranstaltung und schloss die Schleusen. So trafen wir uns uns am Hunde-LKW und probierten die historischen Gewänder. Nicht jeder griff gleich nach der richtigen Größe.
Als alle eingekleidet waren gingen wir zum Satteln. Überpünktlich an der Stelle Nr. 14 hatten wir eine gehörige Wartezeit. Zum Glück standen wir an einem Bäumchen auf einer kleinen Rasenfläche. Pferde und Hunden warteten so, geduldig, dass wir mehrfach angesprochen wurden, wie denn das mit so viele Hunden ohne Leine funktionieren könnte.
Bereitwillig erläuterten wir die viele Übung mit den Foxhounds, die es braucht, damit das so spielerisch aussieht und auch unter derart erschwerten Bedingungen wie bei einem Umzug mit tausenden von Menschen, vielen Gespannen, Marschmusik und unbekannten Gerüchen klappt. Endlich setzte sich der Zug in Bewegung.
Sissi und Helmut vorne bei den Hunden, gefolgt von Hubert und Sabrina, wiederum gefolgt von Diana und Ingrid Popp. Vorne Cristina mit dem Fotoapparat.
Als wir in die Allee einbogen, die am Schloss vorbeiführt, erwarteten uns trotz des bedecken Wetters ca. 30.000 LudwigsburgerInnen.
Überall brandete Applaus auf und die Hunde wurden mit großem "Oh" und "Ah" bestaunt. So kommentierten das auch die ModeratorInnen am Rande des Umzugs: Der Schleppjagdverein ist eben immer wieder eine Attraktion!
Der traditionsreiche Umzug, bei dem sich so viele Vereine beteiligen ist schon eine Institution geworden und der SvB ist stolz zum Gelingen beitragen zu können.
Die Pferde mit den historisch gekleideten Reitern, die Hunde dazu, sind an sich schon ein toller Anblick, aber als wir mit entsprechenden Anstand zur Gruppe vor uns ganz jagdmäßig galoppierten steigerte sich der Beifall frenetisch.
Dann lud Sissi, die von einer Moderatorin das Mikro gereicht bekam, die LudwigsburgerInnen zu unserem Jagdruf "einem kräftigen und dreifachen Horrido mit einem dreifachen Joho beantwortet und die Hunde voran, packen wir's an, Bayern Pack ran" ein. Im Hintergrund das Wahrzeichen der Stadt Ludwigsburg eine Schlange.
Nach einer guten Stunde Ritt durch die Stadt neigte sich der Umzug seinem Ende zu. In Erwartung der nachfolgen Show stärkten wir uns mit einem Sekt am Hundewagen, das uns die Ingrid mitgebracht hatte. Prost Ludwigsburg!
Und dann fiel die Show ins sprichwörtliche Wasser. Es begann wieder zu regnen und dann kam auch schon die Absage durch die Veranstaltungsleitung. Auf dem Parkplatz Bärenwiese, auf dem wir und die Gespanne parkten könnte man sehen wie in Windeseile verladen wurde. Danach begann die lange Rückreise in den heimischen Stall. Ludwigsburg - es war schön und wir kommen mit Freude wieder. Es darf auch gerne wieder bei Sonnenschein sein.
Claus Grünwald