Große Herbstjagd Herrenchiemsee
2017
60 Jahre Jagdreiten auf der Bayerischen Königsinsel
Zum 28. Male mit dem Schleppjagdverein von Bayern!
Wenn das kein Grund
zum Feiern ist, dachte sich der SvB bereits beim Halali 2016 und
begann Pläne zu schmieden für 2017. Dann eine für uns sehr schlechte
Nachricht, unsere mehrjährigen Hauptsponsoren, die Nürnberger
Versicherungsgruppe und die Fürst Fugger Privatbank kündigten
Aufgrund neuer Unternehmensplanungen die Ausrichtung Ihrer
bisherigen Sportförderung. Somit begann eine nicht ganz einfache
Suche nach einem neuen Partner. Glücklicherweise kamen Toni W. und
unser langjähriges Mitglied Josef Ettenhuber im Frühjahr ins
Gespräch und konnten bald die neue Partnerschaft mit ihm und seinem
Unternehmen besiegeln. Somit konnte eine gesicherte Planung
beginnen. Bereits im Frühsommer wurden mit einem „Save the date“ im
erweiterten Jagdreiter und Freundeskreis auf unsere Jubiläumsjagd
aufmerksam gemacht. Aufgrund jahrzehntelanger, guter und
kooperativer Zusammenarbeit mit der Bayerischen Schlösser- und
Seenverwaltung, den zahlreichen Mitarbeitern auf Herrenchiemsee, der
Gastronomie von Gut Ising und auf Herrenchiemsee
unserem "Streckeninspektor“ Dr.
Rainer Grassler und vielen weiteren Helfern im Hintergrund wurde
das Event gemeinsam mit der Jagdherrschaft und unserem SvB
mustergültig vorbereitet.
Freitag
ist für
die meisten Teilnehmer und Gäste Tag der Anreise. Mit einem
gemeinsamen Ausritt am Nachmittag auf Gut Ising wurde
man auf den Jagdtag eingestimmt. Das obligatorische “Willkommen“ in
der Hotelbar auf Gut Ising war ein großes und freudiges Hallo der
großen Jagdgesellschaft mit seinen Freunden und Gästen welche aus
allen Teilen unseres Landes angereist waren.
Jagdhornbläser aus
Norderney und Belgien kamen zu Ehren unserer Jagdherrschaft und
stimmten mit ihrer Hornmusik auf die nun kommenden Begrüßungsreden
der Jagdherrschaft, des Hausherrn von Gut Ising - Tino Magalow, so
wie des SvB Präsidenten ein. Toni W. gab einen Rückblick über die
Geschichte der „Inseljagd“ und einen Einblick in die
Gesamtorganisation dieser Jagdveranstaltung. Dann ging es zum
gemeinsamen Abendessen in die Salzburger Stub`n. Bei ausgezeichnetem
Essen und angeregter Unterhaltung vergingen die abendlichen Stunden
viel zu schnell. Mit der eigens komponierten Ehrenfanfahre für Josef
Ettenhuber klang der Freitag – Abend aus.
Samstag, 7.10. der
große Jagdtag.
Bereits ab 6.00 Uhr
morgens wurde es im Hotel unruhig. Die einen gingen zum
Pferdefüttern, die anderen zum Frühstück und kurz nach 7.00 wurden
bereits die ersten Pferde verladen um pünktlich die zugewiesene
Fähre zu erreichen. Für alle, aber im Besonderen für die Reiter ein
Erlebnis, welche zum ersten Mal am frühen Morgen, die Fahrt auf die
Herreninsel erleben. Während sich die Reiter und ihre Begleiter zum
Jagdfrühstück in der Schlossgaststätte treffen, sind die
Verantwortlichen für den Jagdablauf zu einer letzten
Streckenbesichtigung und Absprache mit weiteren Organisatoren und
Helfern unterwegs. Die Zeit vergeht und die Gaststätte wird voller
und voller. Reiter, Kutschgäste Begleiter und viele Besucher drücken
in die warme Gaststube, da draußen noch ein frischer Wind pfeift.
Beim Blick durch das große Panoramafenster schauen wir hinüber auf
die Fraueninsel und erblicken im Hintergrund Schneebedeckte
Bergspitzen.
Inzwischen treffen
auch unsere Ehrengäste Staatssekretär Johannes Hintersberger, der
unseren Schirmherrn Ministerpräsident H. Seehofer vertritt und der
Präsident des Landesjagdverbandes Bayern Prof. Dr. Jürgen Vocke ein.
Der Direktor der
Inselverwaltung, Herr Austermayer und Toni W. kümmern sich um die
Ehrengäste während die Jagdherrschaft und unser Vizepräsident
Reiter und Gäste in Empfang nehmen. Inzwischen sind auch unsere
Chiemgauer Jagdhornbläser die Gruppe Bien Aller de Baviere
eingetroffen. Bald darauf griff die Gruppe zu ihren Parforcehörnern
und gab eine Kostprobe ihres Könnens.
Dies gab auch die
Gelegenheit unsere Gäste zu begrüßen und sich bei der Jagdherrin
Esther Höhn für die gelungene und umsichtige Vorbereitung zu
bedanken. Dann wurde es Zeit, die Pferde zu satteln.
Das Stelldichein:
Traditionell versammelt sich das Jagdfeld um 11.00 Uhr bei der
Kapelle am alten Schloss. Im offenen Halbkreis wird Meute &
Equipage empfangen, welche im versammelten Galopp dazukommen. Nun
kann der offizielle Jagdtag beginnen.
Die
Bläsergruppe stimmt ihre Begrüßungssignale an. Präsident und
Jagdherr begrüßen,
in Vertretung des
Bayerischen Ministerpräsidenten überbringt Staatssekretär Johannes
Hintersberger die Grußworte unseres Schirmherrn. Dann übernimmt Herr
Diakon Stürzer. Aufmerksam vernehmen wir die Worte seiner Predigt,
bevor er den
Reitern, Hunden u. Pferden mit Gottes Segen eine gute Jagd
wünscht.
Die Jagd kann
beginnen:
Das Jagdfeld
verlässt hinter der Meute den Platz, die Felder sortieren sich und
folgen. Wer einen Kutschplatz bekam, steigt auf den bereitgestellten
Wagen. Die große Gruppe von Zuschauern und Jagdbegleitern folgen der
weiß– blauen Fahne mit welcher Frau Meidert die Kolonne anführt und
zu den bekannten und spannenden Plätzen der Inseljagd führt. Die
Bläsergruppe gibt ihr bestes, doch als Karin u. Sabine als
Schleppenleger auftauchen verstummen langsam die Hörner.
Jetzt heißt es
aufgepasst und Ohren auf! Schon hört man das Geläut der Meute immer
näher kommen, jetzt müssen sie kommen und schon jagen sie mit vollem
Hals und höchster Geschwindigkeit Spurtreu am Zuschauer und
Kutschenfeld vorbei. Voller Spannung erwarten wir die Reiter, jetzt
kommen sie angaloppiert und nehmen mit Herzblut die Herausforderung
der Strecke mit Hindernissen an,
welche am Ende
im Chiemsee endet. So geht es spannend Schleppe für Schleppe bis zum
Mittagsstopp auf einer herrlichen Waldwiese. Eine willkommene
Gelegenheit zur Erfrischung und Stärkung für welche Familie Löhmann
von der Schlossgaststätte gesorgt haben.
Auch diese Pause hat
ein Ende und so wurde zum Aufbruch geblasen. Kutschen und der
Fußtrupp zogen zu Pauls Ruh an den See, während die Reiter König
Ludwig vor seinem Schloss die Ehre erwiesen. Dann die Schleppe durch
den Wald und die Sprungfolge in den Chiemsee. Die Zuschauer standen
dicht gedrängt am Geschehen und verfolgten Sprung für Sprung jeden
Reiter. Alles gut gegangen, keiner vom Pferd und ins Wasser gefallen
war die Nachricht aus Pauls Ruh.
Nach geraumer
Zeit versammelte sich die ganze Jagdgesellschaft auf der Südseite
vom Schloss wo zur letzten Schleppe angeblasen wurde. Auch diese
wurde mit vollem Power geritten und gesprungen, hinterließ doch die
Meute an diesem Tag eindrucksvoll ein Zeugnis ihrer großen Leistung
und Jagdpassion.
Nach einem letzten
Eintauchen im See ging es geordnet zum Schloss zurück, die letzten
300 Meter im versammelten Galopp wo wiederum dicht gedrängt einige
hundert Zuschauer mit donnerndem Applaus und Hörnerklang das große
Halali mit ausgerufen haben. Glücklich und strahlend die Gesichter
der Reiter, voller Zufriedenheit und gefangen im Zauber längst
vergangener Zeiten genossen die Menschen in dieser Stunde die
Atmosphäre, welche an diesem Tag, zu dieser Stunde unser
Märchenkönig Ludwig und der Herrgott uns geschenkt hat.
Zum Dank an die
Hunde wurde abgesessen und zum Curee geblasen.
Die Jagdherrschaft
überreichte Brüche und Erinnerungsschleifen, die Equipage übergab
den Meuteknopf.
Die
Nachmittagssonne strahlte und erwärmte den kühlen Körper, man wollte
in diesem Moment die Zeit anhalten und genießen.
Was für ein Tag, was
für eine Jagd, was für ein Geschenk dies miterleben zu dürfen.
Danken wir allen, die dazu beigetragen haben und freuen uns auf ein
Wiedersehen 2018 zur großen Herbstjagd auf Herrenchiemsee. Euer SvB
Ein besonderer Dank
gilt unseren Fotografen Roland u. Sylvia Kretschmar – RK Fotographie
welche uns Ihre Fotos für unsere Homepage zur Verfügung stellen. Auf
ihrer eigenen Homepage gibt es eine Auswahl von 450 Fotos die man
zur Auswahl einsehen kann. Somit kann jeder seine Erinnerungen an
diesem Tag durch eine Fotobestellung festhalten. Siehe
www.rk-fotografie.de
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