Seine Durchlauchten
laden ein zur Jagd!
Um eine „hammer“mäßige Jagd zu erleben,
ist es nicht immer zwingend nötig, bis nach Rügen zu reisen!
Mitunter reicht es auch vollkommen aus, einfach nur zum Kennel nach
Gundelsdorf zu fahren! So geschehen am 28. September 2019, als die
Jagdherrschaft Prinzessin Alessandra Charlotte (35) und Philipp
Prinz von Thurn und Taxis (44), ein Großneffe von Gloria Fürstin von
Thurn und Taxis, zu ihrer Hochzeitsjagd geladen hatten.
Die Hochzeit
hatte zwar bereits am 18. Mai im Beisein von Prominenz aus Adel,
Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Schwangau stattgefunden, um
so nobler daher die Geste, den Bund der Ehe noch einmal im Kreise
der bayerischen Schleppjäger zu feiern!
Alessa, die
Pferdebegeisterte in der Beziehung und selbst erfolgreiche
Springreiterin, war es leider verwehrt, aktiv an der Jagd
teilzunehmen, da sie frisch aus dem Krankenhaus kam, aber so konnte
sie ihrem Frischangetrauten, der grüner Jäger ist, bestimmt
hervorragend den Ablauf und die Bräuche einer Jagd zu Pferde
erklären.
Ein fürstliches
Wetter war es, wie bestellt, das den Ablauf eine Ehe hätte
widerspiegeln können: Grundtendenz gemütlich warm mit 18 bis 20
Grad, mal dunklere Wolken, die warnend über das strahlendblaue
Himmelsfirmament zogen, aber immer wieder von einem mäßigen Wind in
ihre Schranken gewiesen wurden. Kurz: perfekt zum Reiten!
Musikalisch
umrahmt von der Bläsergruppe Rally Baumburg aus dem Chiemgau
ritten nach einem stärkenden
Jagdfrühstück, der Eintragung ins Jagdbuch und den einführenden
Worten unseres Präsidenten Toni Wiedemann sowie ein paar
ermunternden Sätzen des Prinzen und einem mehrfachen Horrido! bei
herbstlichem Wetter rund 40 bestgelaunte Schleppjäger aus nah und
fern los, gefolgt von einer buntgemischten Zuschauerkolonne.
Angekündigt
waren acht Schleppen mit etwa 20 festen und natürlichen
Hindernissen. Das Geläuf war aufgrund der Wetterkapriolen der
vergangenen Tage durchaus anspruchsvoll, was die Reiter und Pferde
gleich bei der ersten und einzigen sprungfreien Schleppe zu
spüren bekamen.
Die Felder, bereits weitestgehend
abgeerntet, ermöglichten hammer-lange Wege mit hügeliger
Streckenführung in teils schwerem Boden und boten immer wieder die
Gelegenheit, breit in einer Linie zu reiten, was besonders für die
Zuschauer ein außergewöhnliches Bild bietet.
Auch die rund
35 Foxhounds, denen die gemäßigten
Temperaturen sichtlich entgegenkamen, zeigten sich meist spursicher
und schnell. So durchschnitt ihr fröhliches Geläut die herbstliche
Landschaft – einzig der Wind verblies von Zeit zu Zeit die Fährte
der Schleppenleger, so dass die vierbeinigen Gesellen geschlossen
wieder auf die Spur zurückgebracht werden mussten – aber kein
Problem bei einer so routinierten Meute.
Auf den weiteren
sieben Schleppen hatten Equipage und Jagdfeld dann die Möglichkeit,
insgesamt rund 28 Hindernisse, die einmal sogar gedreht wurden, um
sie später rückwärtig nehmen zu können, zu überwinden. Die Strecke
führte durch das ganze Kennel-Gelände: von der Obstbaumwiese bis
hinüber nach Schönleiten. Waldaussprünge, Bürsten, Baumstämme,
Triplebarren auf einer Strecke von über 20 Kilometern begeisterten
das Reiterherz! Und immer wieder waren die stimmungsvollen Fanfaren
der Bläser zu hören, die die gesamte Jagd
begleiteten! Besonders anspruchsvoll gestalteten sich die beiden
Hammer-Schleppen in Schönleiten, führte doch die neue Strecke
direkt die Hügel rauf und runter, über die Sprünge in die Felder und
querfeldein wieder zurück nach oben.
Und es waren
wirklich lange Strecken, die selbst dem eifrigsten Pferd – nicht
zuletzt durch die tiefen Böden – die eigene Kraft bewusst machten.
Insbesondere die letzte Schleppe zum Kennel zurück fühlte sich
unendlich an, zur Obstbaumwiese hin und hindurch, die Felder nach
oben, links, rechts, links, rechts, mit noch einmal sieben Sprüngen,
so dass beim Eintreffen bei den Zuschauern mache Oberschenkel vor
lauter Anstrengung brannten. Und wie glücklich strahlten die
Gesichter beim gegenseitigen Halali-Ruf!
Die Jagd verlief
erfreulicherweise gänzlich ohne Stürze oder sonstige Verluste, die
ausgemachte Streckenführung erwies sich als optimal, die Feldführung
und das Jagdfeld ritten durchdacht und ambitioniert.
Dass zum Ende
hin ein paar Reiter früher den Heimweg antraten, war einer reellen
Einschätzung der konditionellen Verfassung geschuldet und ist
durchaus legitim.
Denn, wie die
Huntslady Sissi Veit-Wiedemann nach der Jagd ganz richtig erklärte,
die Zeit der Einsteigerjagden ist zu Ende, in weiser Vorausschau auf
Herrenchiemsee, Schwaiganger und Harburg wolle man die Anforderungen
steigern und zeigen, dass gerade das heimische Gelände fast alle
Schwierigkeiten zu bieten habe.
Wieder im Kennel angekommen, gab es nach
dem Horrido! für die Hunde, die eine hammer-gute Arbeit
geleistet hatten, das wohlverdiente Curée, für die zufriedenen
Reiter vom Vizepräsident Robert Guggenberger den Jagdknopf und einen
mit roten Beeren geschmückten Eichenlaubbruch durch die
Jagdherrschaft.
Nach dem
Versorgen der Pferde traf sich die Jagdgesellschaft anschließend zu
Kaffee, Kuchen und Rollbraten mit Knödeln im Kennel. Dazu spielte
die „ Drei lustigen Achtaler“ und lud
zum munteren Tanz ein, um diesen wirklich gelungenen Jagdtag in
lustiger Runde ausklingen zu lassen.
Und alle waren sich einig: Spaß hamma
g´habt! Doch, wie heißt es so schön: Nach der Jagd ist vor
der Jagd!
8 Schleppen:
1. Schleppe ohne
Sprünge
2. Schleppe aus
Wald 5 Sprünge
3. Schleppe
durch Springwiese 6 Sprünge
4. Schleppe 1
Sprung
Pause
5. Schleppe 2
Sprünge
6. Schleppe 5
Sprünge (Hang hinab / Schönleiten)
7. Schleppe 2
Sprünge
8. Schleppe 7
Sprünge
Carolin R.
Hier noch
Fotos und Links zu weiteren schönen Bildern und Eindrücke zur Jagd.
Hier ganz viele schöne Bilder von Irene
und Tami.
https://www.dropbox.com/sh/f5v71503eccb51k/AAC9r-ngHrqPbpB-vBAqhs2oa?dl=0
https://www.dropbox.com/sh/xdlkvc410kw6mde/AADJNXNr6M3OEbs4JkfiQTHSa?dl=0
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