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Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Luitpold Prinz  von Bayern

      Jagd in Schilliingsfürst

 

 

Zwei Meuten jagen rund um Schillingsfürst

Warum in die Ferne schweifen?, dachte sich bestimmt das eine oder andere Mitglied des SvBs, als es die Ankündigung zur Einladungsjagd der Familie Pflaum aus Aichach gelesen hatte. Aber zum Glück leben manche noch nach dem Motto: Reisen bildet! Und so machten sich doch rund 25 bayerische Schleppjäger mit ihren Pferden auf den weiten Weg nach Schillingsfürst! By the way: Für manche bedeutete das einen Anfahrtsweg von gut und gerne 300 Kilometern und mehr. Wenn das nicht Passion zu unserem Sport bedeutet!

Für diejenigen, denen Schillingsfürst wenig sagt, sei erläutert, dass das Barockschloss der Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst das Wahrzeichen der Stadt Schillingsfürst darstellt. Es erhebt sich weit sichtbar auf einem Bergsporn der Frankenhöhe und liegt inmitten des schönen Naturparks. Heute wird das Schloss als fürstlicher Falkenhof genützt und ist auf alle Fälle eine Reise wert!

Bereits zum 25. Mal fand ebendort eine Schleppjagd statt. Toni Wiedemann, der Präsident des Schleppjagdvereins von Bayern, erinnert sich gerne daran, dass die SvBler die erste Meute zur ersten Jagd mitgebracht haben! So sei es nur ein logischer Zirkelschluss, dass nun die Bayern zusammen mit der Frankenmeute dieses Jubiläum bestreiten.

Die Jagdherrschaft hatte die Familie Pflaum übernommen, oder vielmehr hatte sich Alessandra Pflaum, die in der Equipage der FM mit reitet, eine Jagd zu ihrem 18. Geburtstag gewünscht. Und nicht Anlass und Ehre genug, machte man eben aufgrund des Jubiläums kurzerhand eine 2-Meutejagd daraus und lud die Meute des Schleppjagdvereins von Bayern mit dazu, was bestimmt auch der Tatsache geschuldet ist, dass Angelika Pflaum  und Alessandra Mitglied des SvBs und der FM sind. Angelika bekam auch prompt einen wunderschönen Blumenstrauß in den Vereinsfarben blau und gelb überreicht.

 

Angekündigt waren für den 6. Oktober 2019 sieben Schleppen der mittleren Anforderung mit etwa zehn umreitbaren Sprüngen auf 18 Kilometern. Alles wirklich sehr gefällig aufgebaut für routinierte, aber auch weniger risikofreudige Schleppjäger. Das stellte auch das Motto von Angelika Pflaum, der Mutter von Alessandra, dar, die leider wegen eines tragischen Unglücksfalles ihres Jagdpferdes selber nicht mit
reiten konnte: Jeder kann, niemand muss!

Zum Stell-dich-ein –  zu ungewohnt früher Zeit um 10 Uhr – traf man sich und wurde herzlich und wirklich reichlich bewirtet, was natürlich für diejenigen, die zu nachtschlafender Zeit von daheim losgefahren waren, sehr begrüßt wurde. Einführende Worte des Präsidenten der Frankenmeute, Armin Kirchdorfer,

 von unserem Toni Wiedemann für den SvB

 und von Angelika Pflaum mit ihrer Tochter stimmten auf die Jagd ein, alles stilvoll umrahmt von zwei Jagdhornbläsergruppen: die Schanzer Parforce Ingolstadt und die Reiterlichen Jagdhornbläser München.

 

Alleine der Anstieg zum Schloss über alte Pflastersteine, dann der Ritt über die steinerne Grabenbrücke zum Burghof war ein Erlebnis für 50 Pferde und ihre Reiter der beiden Schleppjagdvereine.

Fast schon unheimlich wurden sie rechts und links flankiert von kleineren Greifvögeln wie Falken, Milane und Bussarde, die neugierig den vorüberreitenden Jägerzug beäugten, während sich, sollte sich der Reiterblick nach unten in den Burggraben verirren, dort Adler, Geier und andere große Vögel vor Aufregung über die ungewohnten Geräusche der Pferdehufe aufplusterten und sich in ihrer ganzen Flügelspannweite munter streckten. Automatisch fühlte man sich in eine andere Zeit versetzt.

 

Nach der Begrüßung der Reiter und Zuschauer durch den Bürgermeister von Schillingsfürst im Ehrenhof des Schlosses, fand auch die spannend erwartete Zusammenführung der beiden Meuten statt; fast schon unspektakulär begrüßten sich die geschätzt 45 Hunde aus Foxhounds des SvBs und den Beagels der Frankenmeute. Ein herrlicher Anblick!

Und immer wieder erschollen die klangvollen Hörner der beiden Jagdhornbläsergruppen.

Dann endlich wurde zum ersehnten Aufbruch geblasen, und die ganze Jagdgesellschaft konnte gutgelaunt und voller Vorfreude losziehen.

 

Leider passte sich das Wetter bald der Jahreszeit an, so dass es leicht unwirtlich wurde. Doch wer lässt sich denn schon von so etwas wie einem Wetter beeindrucken! Somit war die Jagd schnell, die Hunde liefen treu und spurlaut – die Beagle hinter den Trittsignalen, die Foxhounds hinter ihrer bekannten Geruchsspur, dass es eine wahre Freude war.

Manchmal entwickelten die Hunde eine gewisse Eigendynamik und beschlossen, vor dem Zeichen der Equipage durchzustarten, was ein leichtes Chaos innerhalb der Equipagenmitgliedern verursachte, aber schnell lief wieder alles kontrolliert von statten.

Das Gelände zeigte sich hügelig mit langen Wiesenpassagen, dazwischen freundlich aufgebaut, der eine oder andere breite, schön geschmückte Jagdsprung, der eine durchaus sportliche Höhe hatte. Perfekt konnte die geführte Zuschauerkolone die Jagd mitverfolgen.

 

Das Wetter regnete sich leider ein, so dass die Pause kürzer als geplant war, um ein Auskühlen der Tiere zu vermeiden. Noch drei anspruchsvolle Schleppen mit großartigen Galoppaden – dann war es leider auch schon vorbei.

 

Nach dem Halali auf einem Hügel vor Schillingsfürst ritt die Jagdgesellschaft wieder zurück zum Marktplatz. Dort wurden zuerst die Jagdknöpfe beider Meuten verteilt, anschließend ging Angelika Pflaum noch mit sehr hübschen, herbstlichen Brüchen durch die Reihen der Reiter und wünschte das Waidmannsheil, dem ein glückliches Waidmannsdank entgegnet wurde.

 Im herbstlichen Wetter erklangen auf dem Schillingsfürster Marktplatz zum letzten Mal die Hörner – und ein Dreifaches „Horrido“ der Reiter auf die Veranstalter, die Hunde und die Pferde!

Nach dem wohlverdienten Curée für die Hunde und dem Versorgen der Pferde trafen sich alle Beteiligten noch einmal zu einem gemütlichen Beisammensein, um sich mit Kaffee und Kuchen und einem Eintopf wieder aufzuwärmen, bevor sie sich auf den Heimweg machten, erfüllt von tollen Ereignissen und Eindrücken einer – zum Teil – langen Reise.

CR

Hier noch Fotos zur Jagd.