Pünktlich zur
33. Jahreshauptversammlung zog mit sonnigen 13 Grad der Frühling
(zumindest für zwei Tage) ins Land, so dass sich die zahlreichen
Mitglieder des Schleppjagdvereins von Bayern gut gelaunt und voller
Wiedersehensfreude am 16. März 2019 beim Bergl Wirt in
Oberschleißheim einfinden konnten.
Fristgerecht und
bestens organisiert hatte die Vorstandschaft eingeladen, um die mit
zehn Punkten volle Tagesordnung abzuarbeiten, darunter die Wahl des
Präsidenten und der heißerwartete Ausblick auf die diesjährige
Jagd-Saison.
Mit nur 30
Minuten Verspätung begann die Sitzung mit einer strengen, aber
herzlichen Begrüßung durch den amtierenden Präsidenten des SvBs,
Toni Wiedemann, der dann durch eine gemeinsame Schweigeminute der
Verstorbenen des letzten Jahres gedachte. Unter ihnen war wieder
eine bedauerlich große Anzahl an engen Jagdfreunden und Förderern.
Anschließend fasste Toni all die vielen Unternehmungen zusammen, bei
denen der Schleppjagd-Verein aktiv dabei war und die angeboten
worden waren, darunter Infoveranstaltungen zur Mitgliederwerbung,
Schaubilder bei Turnieren, zahlreiche Meutepräsentationen, der
Winterball in Leutstetten, die Trainingsritte in Neuburg,
Trainingsspringen im Gundelsdorfer Gelände, die sogenannten
Arbeitsdienste am Kennel (an denen sich gerne mehr Leute beteiligen
könnten), die wunderbaren Frühjahrsjagden in Gundelsdorf, die
Verabschiedung von Dr. Senckenberg in Schwaiganger, die
Junghundeschau in Schwarzenstein, das begehrte Schleppjagdtraining
in drei Gruppen im August, das gerade 2018 durch die anhaltende
Hitze für Hunde, Pferde und Reiter eine besondere Herausforderung
darstellte, das tolle Gründungsfest mit Hundetaufe auf Gut
Niederaltenburg, 15 außergewöhnliche Herbstjagden im Umkreis
zwischen Herrenchiemsee und Roth bei Nürnberg u.v.m.
Unglaublich, was
der Verein – und dabei besonders Toni und Sissi – alles geleistet
haben, denn jedes einzelne Ereignis muss schließlich exakt
organisiert und durchdacht sein!
In diesem
Zusammenhang dürfen zwei Dinge nicht unerwähnt bleiben: zum einen
der Spendenaufrufbrief vom November 2018, der mit 80 Unterstützern
auf besonders große – und spendable – Resonanz gestoßen ist, zum
anderen – und das ist ganz besonders erfreulich – hat es der Verein
tatsächlich geschafft, alle Verpflichtungen der Bank gegenüber
abzuarbeiten, so dass „nur noch“ ein kleiner Teil der privaten
Mitgliederdarlehen zurückgezahlt werden müssen. Wenn das kein Grund
zum Feiern ist?
Dies nahm der
Vizepräsident des Vereins, Robert Guggenberger, auch zum Anlass,
Toni Wiedemann, Sissi Veit-Wiedemann, Simon Wiedemann und natürlich
der gesamten Equipage den Dank der Vereinsmitglieder auszusprechen.
Denn eines ist klar: Ohne das unermüdliche, unglaubliche Engagement
all derer könnten weder die Jagdreiter noch die Zuschauer so viel
Spaß an einer Schleppjagd haben. Als kleine Anmerkung, weil Robert
immer wieder gefragt wird, wie man, wenn überhaupt möglich, eine
Jagd noch aufwerten könnte, gab er den Tipp, die Jagd mit mehreren
Bläsergruppen zu begleiten; und jeder, der Anfang September 2018 zu
„130 Jahre Schleppjagd in Bayern“ in Oberschleißheim dabei war, kann
nachempfinden, wie unglaublich großartig es ist, wenn zwei
Bläsergruppen eine Art „Zwiesprache“ aus verschiedenen Orten führen.
Gänsehaut ist garantiert!
Aber zurück zum
eigentlichen Zweck der Veranstaltung: Katja Oßwald-Brunner,
ihres Zeichens
gewissenhafte Schriftführerin des SvBs, erläuterte kurz die aktuelle
Zusammensetzung des Vereins: Nach wie vor gibt es mehr weibliche
Mitglieder als männliche (53% zu 47%), die sogenannten „Jungen“,
also die unter 40-Jährigen, bringen es auf etwa ein Viertel, ganze
sechs Mitglieder sind unter 18, und die Mehrheit liegt zwischen 40
und 60 Jahren. Die letzte Gruppe, die mit etwa 30% nicht unwichtig
ist, kann man als Ü60 zusammenfassen. In 2018 gab es etwas mehr Ein-
als Austritte, Tendenz steigend, wobei auch die Verstorbenen unter
„Austritte“ zählen. Apropos neue Mitglieder: Jedes Mitglied, das
nachgewiesener Maßen ein neues Mitglied einwirbt, bekommt in Zukunft
eine Freikarte für die Kaltenberger Ritterspiele (im Wert von 50
Euro) – das hat Toni für uns mit Luitpold Prinz von Bayern
ausgehandelt. Wenn das kein Ansporn ist?!?
Der
anschließende ausführliche Bericht der Schatzmeisterin Anja Maier
lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Die Ausgaben des
Vereins mit Kennel, Personal, Hunden, Verwaltung etc. sind hoch,
aber die Einnahmen durch Spenden, Mitgliedsbeiträgen,
Schauschleppen, Trainings usw. lagen höher, so dass 2018 ein schöner
Überschuss erwirtschaftet werden konnte. Dieser Überschuss kann nun
gut für 2019 verwendet werden, denn einige wichtige Dinge fallen an,
darunter die Instandhaltung der Anlage, das Pflastern zum
Misthaufen, um Arbeitswege zu erleichtern, usw. Da keiner weiß, was
das neue Jahr bringt, kann man auch nur mit ungefähren Zahlen
spielen, aber es sieht so aus, als ob der Verein auch 2019 mit einem
erneuten Überschuss rechnen kann.
Was dann folgte,
war ein launiger Vortrag des Revisors Walter Vollmer,
der eigentlich
beanstandete, dass bei den quartalsmäßigen Überprüfungen der Belege,
der Dokumentation und Mittelverwendung nichts, also rein gar nichts
zu beanstanden gewesen wäre (gut, zugegeben, einmal waren auf einem
Beleg bei der Mehrwertsteuer 19 statt 7 Prozent angegeben – oder
umgekehrt?). Er beantragte auf alle Fälle die Entlastung des
Vorstandes.
Als Punkt 7
stand die (Neu-)Wahl des Präsidenten des Schleppjagdvereins von
Bayern und des technischen Leiters auf der Tagesordnung. Dr. Rainer
Graßler, selber Mitglied der Ehren-Equipage, wurde – wie immer –
vertrauensvoll mit der Leitung betraut.
Mit einer
unerwarteten, wirklich knappen Mehrheit von 100 % wählten die
anwesenden Mitglieder – in schriftlicher und geheimer Form – den
einzigen Kandidaten Toni Wiedemann erneut zum Präsidenten des
Schleppjagdvereins von Bayern. Toni, seine Überraschung gut
verbergend, nahm sichtlich gerührt die Wahl unter großem Applaus an.
Und weil sich kein Freiwilliger für den Posten des technischen
Leiters fand, übernimmt Toni kommissarisch auch diese Aufgabe, bzw.
die Verteilung der relevanten Aufgaben.
Den Ausblick auf
das neue Jahresprogramm erwarteten die Anwesenden wiederum mit einer
gewissen Spannung: Außer den drei Trainingsritten, Reiten über
Hindernisse und der Meutepräsentation im April, findet am 1. Mai
eine zusätzliche Informationsveranstaltung mit Führung am Kennel für
den Bayerischen Trakehner Verband gemeinsam mit Bruno Six statt
(Anmeldung erforderlich!). Im Mai und Juni gibt es je eine
Frühjahrsjagd in Gundelsdorf sowie weitere Meutepräsentationen zu
verschiedenen Gelegenheiten. Direkt nach den drei
Schleppjagdtrainings feiert der SvB am 11. August einen Höhepunkt
seiner Geschichte: das Gründungsfest „30 Jahre Meutehaltung in
Gundelsdorf“ mit einem Tag der offenen Tür. Die Vorstandschaft
möchte diesen Anlass mit möglichst vielen Freunden der Schleppjagd
gebührlich feiern! Merken Sie sich daher den 11. August vor!
Für 2019 war es
möglich, eine neue Jagd ins Leben zu rufen: Elisabeth
Herzog-Willeitner wird die Jagdherrin in Markt Schwaben sein und zu
gegebener Zeit zu ihrer Jagd einladen. Des Weiteren hat man sich
endlich entschlossen, die Jagden in Schwandorf und Harburg auf zwei
verschiedene, aufeinander folgende Wochenenden zu verlegen, so dass
es jedem möglich sein wird, an beiden teilzunehmen, ohne an einer
Unmöglichkeit der Bi-Lokalität aufgrund der nicht ganz unerheblichen
Entfernung zu scheitern. Und am 6. Oktober veranstalten die
Frankenmeute gemeinsam mit dem SvB eine Zweimeute-Jagd in
Schillingsfürst.
Anschließend
wurden treue, dem Verein sehr verbundene Mitglieder mit einer
Urkunde geehrt, darunter die Bläsergruppe Anjagd und Robert
Guggenberger mit 30 Jahren Mitgliedschaft, Josef Ettenhuber und
Andrea Mork mit 25 Jahren, und viele mehr; von denen, die anwesend
waren, gab es ein Gruppenbild mit Präsident und seinem Vize.
Last but not
least wurden noch die aktivsten Jagdreiter*innen geehrt, die 11 bis
14 Jagden in 2018 mitgeritten waren. Die Damen bekamen einen
zauberhaften Blumenstrauß in den Vereinsfarben, die Männer eine
schöne Flasche Wein – und natürlich das obligatorische Beweisfoto
für die Homepage.
Der Abend endete
dann mit dem Schließen des Lokals in heiterer Runde. Zum Glück ist
es bereits Ende März, so dass ein weiteres Wiedersehen und
gemeinsame Ritte zusammen mit den Hunden in fröhlicher Gemeinsamkeit
nicht mehr fern sind!
CR-SvB
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