Zum Ende jeder
Trainingsgruppe findet am fünften Tag eine kleine Abschlussjagd
statt. Je nach Wärme und Witterung werden etwa vier Schleppen
gelegt, so dass auch die Neueinsteiger testen können, ob sie dem
bisher vermittelten Wissen und der Praxis gewachsen sind.
So trafen sich
am Samstag Punkt neun Uhr alle Teilnehmer und ein paar Tagesgäste am
Kennel zum Stell-Dich-ein. Der Wetterbericht hatte Temperaturen von
30 Grad angesagt, so dass sich die Jagdgruppe nach Ansprachen von
Sissi und den für diesen Jagdtag auserkorenen Jagdherren
Volker mit Tochter Antonia
pünktlich zum Zelt
begaben, um die Pferde startklar zu machen.
Bereits um diese
Uhrzeit war es sehr warm, so dass die meisten der Reiter gerne die
angebotene Marscherleichterung in Anspruch nahmen
Vier Schleppen
hatte sich Sissi ausgedacht, um noch einmal zu zeigen, was das
vielfältige Gelände rund um Gundelsdorf zu bieten hat: Die erste
Schleppe war ganz ohne Sprünge und nur zum Beobachten der
engagierten Hundemeute gedacht, in deren Windschatten das Jagdfeld
hinterher kanterte.
Die zweite
Schleppe, und bedauerlicherweise gibt es davon kein Foto, war
grandios erdacht: Die Equipage samt Pack trennte sich vom Jagdfeld,
das schließlich neben einem hohen Maisfeld auf einem Feldweg zum
Stehen kam. Die Schleppenjäger legten los, direkt auf das Jagdfeld
zu, bogen kurz vorher nach rechts ab und verschwanden. Kurze Zeit
später kamen Hunde, wurden losgelassen und nahmen mit
ausdrucksstarkem Geläut die Fährte auf. In vollem Tempo rannten sie
direkt auf das Jagdfeld zu, um dann kurz vorher der gelegten Spur zu
folgen. Welch grandioser Anblick, die Hunde so nah beobachten zu
können! Es ging dann in flottem Tempo durch die bekannte
Waldrandpassage über die Sprünge.
Auch die dritte
Schleppe gab den Reitern die Möglichkeit, die ambitionierte Arbeit
der Hunde aus nächster Nähe sehen zu können: Von einem Hügel aus
hinunter auf das am Waldrand wartende Jagdfeld galoppierten die
Hunde vorbei in Richtung der Obstbaumwiese, erst hindurch, um dann
samt Equipage zu verschwinden. Auch hier hatten die springfreudigen
Jagdreiter die Option, Bürsten, Baumstämme und Tripplebarren zu
springen – oder die Sprünge zu umreiten.
Je später es
wurde, desto heißer wurden die Temperaturen, nicht nur anstrengend
für Ross und Reiter – sondern vor allem für die Hunde, die Ihr
Äußerstes gaben und gleichzeitig noch mit dem Staub der trockenen
Böden zurechtkommen mussten. Daher führte die vierte und somit
letzte Schleppe durch die Baumstammwiese – und natürlich über die
Hindernisse –zurück zum Stallzeltfeld mit Halali am Ende.
Curée und Brüche
sowie das Waidmannsheil gab es in guter Tradition wieder im Kennel,
wo zum Dank an die Hunde alle alten und neuen Jagdreiter von ihren
Pferden stiegen, den inzwischen in Fleisch und Blut übergegangenen
Schlachtruf: „Auf die Hunde, auf die Pferde, auf Jagdreiten in
Bayern, mit dem Schleppjagdverein von Bayern…“ erklang.
Ein
rundherum gelungener Einstieg für die Neulinge, eine gute Übung für
die alten Hasen, und eine tolle Arbeit der Equipage und der Meute!
CR
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