Und dann war er
da, der letzte Tag vom letzten Training. Am Vorabend im Kennel wurde
Isa
zur Jagdherrin
gekürt. In vollendeter Manier begrüßte sie ihre Gäste, die sich um 9
Uhr im Kennel zum Stelldichein trafen. Alle jagdlich gekleidet und
voller Vorfreude. Gerne wurde hier und da eine Unterstützung beim
Binden des obligatorischen Plastrons angenommen.
Dann stießen
alle an und die Jagdherrin hielt eine sehr bewegende emotionale
Ansprache. Beim Jagdreiten lernt man eben nicht nur Jagdreiten,
sondern auch viel für‘s Leben. Darauf stießen alle mit Sekt oder
Sekt-Orange an.
Da die Pferde
schon geputzt und gesattelt in den Boxen standen, wurde noch schnell
letzte Hand angelegt und aufgesessen. Treffpunkt wie immer beim
Stallzelt. Diese Mal hatte sich die Jagdgesellschaft schon perfekt
zu einem Halbkreis formiert, um die Meute zu empfangen.
Und dann
erscholl der oft mit der Gruppe geübte Jagdruf von Sissi, der
Huntslady: „Auf die Hunde, auf die Pferde, auf Jagdreiten in Bayern
mit dem Schleppjagdverein von Bayern, ein kräftiges, ein dreifaches
Horrido“. Von der Jagdgesellschaft erscholl dreimal ein lautes „Joho“
und dann stimmten alle mit ein: „Die Hunde voran, packen wir‘s an,
Bayernpack ran.“
Jörn übernahm in
gewohnt routinierter Manier die Feldführung. Die Aufwärmphase ging
in Richtung der großen Wiese,
wo die erste
Schleppe geplant war. Dann lief ein Hase davon und die Meute
hinterher. Das kann man ihr nicht verübeln, so direkt vor der Nase.
Für die Equipage hieß es schnell, aber besonnen zu reagieren.
Hektisch hinterher zu galoppieren bringt nichts. Aber dranbleiben
und nachdem der Hase verschwunden war, das Pack wieder
zusammenzustellen, das war die Devise. So waren Sissi, Robert,
Andrea, Cristina und Kathrin auch schnell wieder mit den Hunden
zurück. Diese bekamen einen Wasserstopper während Thomas und Holger
die erste Schleppe legten.
Ein tolles Bild
die Foxhounds um das Stoppelfeld zum Weiher jagen zu sehen.
Die zweite
Schleppe legten Thomas und Holger in Richtung der Waldrandpassage.
Das Jagdfeld wurde von Jörn in „Fahrtrichtung“ aufgestellt und so
konnte alle das Anlegen im Trab gut beobachten. Sofort nach Erfassen
des Scents läuteten die Hunden laut los und liefen geschlossen wie
an einem Faden gezogen um die Kurve. Nun ging es auch ans Springen
der vier Hindernisse auf dieser Strecke.
Die dritte Spur
führte in Richtung der Obstbaumwiese. Während das Jagdfeld im
Stoppelfeld wartete, brachte die Equipage die Hunde am sogenannten
„Klabautermann“, dem Wiesenweg abwärts auf die Schleppe. Auch hier
setzte Sissi die Meute wieder perfekt und geschlossen auf die Spur.
Aus Sicht des Jagdfelds ein Genuss zuzusehen wie die Hunde lossagen
und die Equipage ihnen folgt. Dann schloss sich das Jagdfeld an. Es
ging über schöne Bürstensprünge und einem Baumstamm.
Und für das
Jagdfeld noch die breit gebaute Trippelbare während die Equipage die
Hunde am Ende des Wiesenwegs zwischen den Maisfeldern wieder
zusammenstellte.
Die vierte
Schleppe verlief über die Baumstammwiese zum Stallzelt zurück.
Und dann setzten
alle zum letzen Galopp an und waren auf dem Stoppelfeld, auf dem
alles begann. „Halali, Halali“ tönte es aus allen Kehlen und die
ReiterInnen strahlten mit der Sonne um die Wette.
Und an dieser
Stelle muss noch einmal DANKE gesagt werden, an alle, die überall
die Dinge tun, die getan werden müssen. Pferde und Hunde versorgen.
Danke an Markus und Shislav mit seiner Frau. Danke an alle anderen,
die das unterstützen. Ein „Chapeau“ an Toni, der seine
jahrzehntelange Jagderfahrung teilt, an Robert, der mit Andrea seine
Urlaub im Kennel verbringt und sich um die EinsteigerInnen kümmert
und ganz besonders an Sissi, die alle drei Trainings lang jeden Tag
für tolle Strecken und all die Dinge gesorgt, hat, die hinter den
Kulissen stattfinden müssen, damit es vor diesen so viel Spaß macht.
DANKE Euch allen.
Die
Abschlussjagd war für die Neueinsteiger ein sensationelles
Erfolgserlebnis und für die Routiniers eine hervorragende
Vorbereitung auf die kommende Jagdsaison. Und die startet am 6.
September auf Gut Sedlbrunn. Man sieht sich!
Prof. Dr.
Cristina Lenz
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