Zur Startseite
Zu unseren Vereinsinfos
Zur Terminseite
Zu den Aktualitäten
Zum Aufnahmeantrag
Zur Partnerseite

Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Luitpold Prinz  von Bayern

    1. Gundelsdorfer Jagd  12.09.2020

Erste Gundelsdorfer Herbstjagd 2020 unter der Jagdherrschaft von Holger und Thomas

Oder: Fortsetzung ist geplant

Am Samstag, den 12. September 2020, luden die beiden allseits bekannten und beliebten Equipagenmitglieder Holger Vox und Thomas Schnitzler zur ersten – und zugleich zu ihrer ersten – Gundelsdorfer Herbstjagd ein.

Diesbezüglich stellten sich den Insidern des SvBs sofort zwei Fragen: 1. Holger und Thomas sind im Gundelsdorfer Gelände quasi daheim, was wird die Jagdgesellschaft erwarten?

Und 2.: Welchen Anlass könnte es geben, dass die beiden Herren gemeinsam eine Herbstjagd übernehmen? Den Spekulationen gerade hinsichtlich der Beantwortung der letzteren Unklarheit waren keine Grenzen gesetzt…, die Auflösung erfolgt am Schluss.

Die beiden Jagdherren, beide adrett in herbstlichem Rot gekleidet und mit besten Manieren eines Gentlemans dem Anlass entsprechend, betonten schon beim Sekt-Empfang, es würde sich um eine „sportlich“-angelegte Schleppjagd handeln mit einer Strecke von etwa 20 Kilometern, acht Schleppen und 21 festen und natürlichen Hindernissen. Somit war die erste Frage geklärt: Das klang durchaus nach einer gewissen Anforderung für Reiter und Pferd. Besonders bei sonnigen Temperaturen von über 26 Grad, und zum Leidwesen mancher Zweibeiner ohne Marscherleichterung! Aber, wie Toni in seiner Ansprache betonte, könnten die Hunde ihr Fell auch nicht einfach ausziehen! Also hieß es: Augen-zu und durch!

Nun könnte sich der kritische Laie zudem die Frage stellen, ob eine Schleppjagd auch „nicht-sportlich“ sein kann – das sei hiermit übrigens sofort und ohne Zweifel verneint!, aber spätestens nach drei Stunden im Sattel und unzähligen Baumstämmen, Bürsten und Trippelbarren später, war zumindest jedem Reiter klar, was für eine Art von schweißtreibender Sportlichkeit gemeint gewesen war.

 

Weil auch zu diesem Anlass die Hindernisse nicht aus der Erde wachsen, gehörte für Holger und Thomas mit tatkräftiger Unterstützung von Sissi, Simon und einigen anderen SvB-Mitgliedern in den Tagen zuvor das Handanlegen beim Aufbau und Dekorieren der Sprünge zur Selbstverständlichkeit.

Somit konnten sie sich gewiss sein, dass alles zu ihrer Zufriedenheit vorbereitet war.

Ab 11 Uhr bis zum Stelldichein um 13 Uhr trafen rund 50 angemeldete, bestens gelaunte Reiterinnen und Reiter ein, um sich ins Jagdbuch einzutragen. Da sich die meisten bereits vor einer Woche auf Gut Sedlbrunn getroffen hatten, war das herzliche Wiedersehen wie das einer großen glücklichen Familie. Sogar hochherrschaftliche und sehr gerne gesehene Gäste wie die Donata Gräfin Fugger und Fürstin Angela Fugger-Glött mischten sich unters Volk, um der Schleppjagd im von Toni angeführten Autokonvoi zu folgen – und sich gemeinsam in so manchen Jagd-Erinnerungen und Erzählungen zu verlieren! Die musikalische Untermalung übernahm in bewährter Weise die „Anjagd“, deren Hörner von Schleppe zu Schleppe immer wieder klangvoll die Luft durchbrachen und das typische Gänsehautfeeling hervorriefen.

 

Punkt 13 Uhr traf die Equipage mit der Hundemeute zum Jagdfeld, das schon freudig-nervös wartete. Welch ein prachtvoller Anblick bot sich da, weil Sissi mit gut 40 Foxhounds eine ungewöhnlich große Meute auf die Kennel-Wiese führte.

Zwar sollten es im Laufe der Jagd wegen der Hitze und trotz der bereitgestellten Wasserstellen ein paar der älteren Vierbeiner vorziehen, die Jagd im bequemen und klimatisierten Auto zu beenden, aber letztlich kamen alle wieder heil an.

Dann ging es endlich los! Wie in einem Film fügte sich die bunte Jagdgesellschaft malerisch in die Landschaft rund um Pöttmes ein! Und wenn die Hunde mit ihrem hellen Geläut und in rasantem Tempo der Schleppe nachjagten, über breite Wiesen rannten,

an hohen Maisfeldern entlang sausten, bot sich den zahlreichen Zuschauern in ihren Autos eine pitoreske Szenerie wie aus anderen Zeiten.

Der hochmotivierten Hundemeute folgten hinter der Equipage auf dem Fuß die Reiter auf ihren donnernden Pferden, die gekonnt die im Weg liegenden Hindernisse überwanden.

 

Zuerst führte die Strecke die Jagdgesellschaft an der Waldrandpassage entlang in Richtung der Obstwiese, um dann jedoch über die abgesicherte Straße in Richtung Schönleiten zu gelangen.

Immer wieder trennte sich die Schleppe für die Hunde vom Weg des Jagdfeldes, so dass sowohl Zuschauer als auch Reiter die Möglichkeit bekamen, die grandiose Nasen-Arbeit der Hunde beobachten zu können: wie sie den Geruch der Fährte aufnahmen und das durch Lautgeben kundtaten, um daraufhin gemeinsam der gelegten Spur zu folgen.

In Schönleiten hatten sich Holger und Thomas ein paar Extra-Springeinlagen ausgedacht. Dazu gehörte, die bekannten Sprünge auch einmal als Bergabhindernisse in umgekehrter Reihenfolge zu nehmen, um dann die Anhöhen hinaufzugaloppieren.

Breite, lange Wiesenflächen luden auch immer wieder dazu ein, nebeneinander zu reiten.

Welch unglaubliches Bild eröffnet sich da, wenn 50 Pferde, Braune, Schimmel, Füchse und Rappen nebeneinander in Linie über die Felder kantern! Nicht nur die Reiter, sondern auch die Pferde, die dabei dicht an dicht laufen, entwickeln ein fühlbares Zusammengehörigkeitsgefühl, so dass aus all den Individuen eine Einheit wird, die gemeinsam und mit einer unglaublichen Kraft die gleiche Richtung einschlägt.

Trotz der spätsommerlichen Wärme und anspruchsvollen Strecke musste auch diese Jagd einmal ein Ende finden. So traf die Jagdgesellschaft kurz nach 16 Uhr nach einer anspruchsvollen letzten Schleppe wieder auf der Wiese vor dem Kennel ein. Dort erscholl nach dem Halali zum wiederholten Mal an diesem wunderbaren Tag der Jagdruf der SvBler: „Auf die Hunde, auf die Pferde, auf Jagdreiten in Bayern mit dem Schleppjagdverein von Bayern…!“, und alle stiegen zum Dank an die außerordentliche Leistung der Hunde von ihren Pferden. Die Jagdherrschaft und Robert Guggenberger verteilten die Brüche und die Jagdknöpfe, während sich die Foxhouds mit verdienter Hingabe auf das Curée stürzten.

Die Pferde wurden versorgt, und die Jagdreiter und die Gäste sammelten sich zur Stärkung zu Kaffee, Kuchen und Herzhaftem vor der Kennelanlage. Dort ließen sie die gelungene Jagd noch einmal Revue passieren, um sich bereits auf die zweite Gundelsdorfer Herbstjagd in zwei Wochen zu freuen. Denn nach der Jagd ist bekanntlich vor der Jagd!

Lieber Holger, lieber Thomas, für die Ausrichtung Eurer ersten Jagd war das schon ganz beachtlich! Im kommenden Jahr dürft Ihr gerne noch einmal üben, als Generalprobe quasi und am liebsten ohne die Corona-AHA-Regeln, so dass in zwei Jahren, zu Eurem gemeinsamen 100. Geburtstag, alles noch perfekter wird, als wir es in diesem Jahr genießen durften! Daher noch einmal ein dreifaches Horrido auf Euch!

CR

 

 Hier noch viele Schöne Bilder von Regina und Roland und Sylvia Kretschmer.

Bei Roland gibt es auch noch mehr zu bewundern unter www.rk-fotografie.de