Zum 25. Mal zur
Eröffnungsjagd auf Gut Sedlbrunn
Wenn es eine
Steigerungsmöglichkeit des Adjektivs „optimal“ gäbe, müsste man
diese für die Beschreibung der Eröffnungsjagd auf Gut Sedlbrunn bei
Pöttmes verwenden! So trafen rund 60 „alte“, aber auch erfreulich
viele weniger erfahrene Reiterinnen und Reiter mit ihren Pferden am
Sonntag, den 6. September 2020, im Wittelsbacher Land ein, um
gemeinsam die jagdliche Herbstsaison zu eröffnen. Das Wetter war mit
18 bis 20 Grad perfekt, der Himmel leicht bewölkt, die Stimmung
aller Teilnehmer in gespannter Erwartung, so dass das Jagdfrühstück
an sich schon zum freudigen Wiedersehen wurde, weil man endlich
wieder das tun konnte, was das Herz erfreut: gemeinsam reiten!
Der 1857 erbaute
Vierseithof des Guts Sedlbrunn bietet alles, was man sich als
Veranstalter wünschen kann: In der Mitte der unglaubliche
Walnuss-Baum, der mit seinem ausladenden Blätterwerk nicht nur
Schutz vor Sonne, sondern ebenso auch vor Regen bieten kann, ist
allein schon sehenswert. Dazu dann der herzliche Empfang durch die
Familie Schuster, die es ermöglicht, dass seit nunmehr 25 Jahren
ebendort die Jagdsaison des Schleppjagdvereins von Bayern beginnt.
Sissi, die
Herrin der Hunde und treibende Kraft der Jagden, und einige
Mitglieder des SvBs, hatten schon in den Tagen zuvor die Strecke
ausgearbeitet, die Hindernisse aufgebaut und geschmückt und damit
für einen reibungslosen Verlauf der Jagd vorgesorgt.
Der geplante
Abritt war auf 13:30 Uhr gelegt, doch bereits kurz nach 13 Uhr saßen
die meisten Schleppjäger auf ihren Pferden und fieberten dem Beginn
der Jagd entgegen. Der Bayerische Parforcehornkreis „Anjagd“
begleitete die ganze Jagd in bewährter Manier und gab der
Veranstaltung damit den letzten professionellen Anstrich.
So konnten
eine bunte Reiterschar, die Equipage und 30
Foxhounds überpünktlich nach der Aufstellung zur ersten
Schleppe aufbrechen, die relativ nahtlos nach einem schönen
Kanter-Galopp eingeleitet wurde.
Insgesamt waren
es acht Schleppen über etwa 16
Kilometer, die in der Hauptsache über große Felder führten, die der
Gründüngung dienen, also hauptsächlich aus Klee und Gras bestehen.
Die Strecken waren in schönen langen Passagen angelegt, so dass
jedes Pferd einen wunderbaren Rhythmus finden konnte, verlangten
aber auch Kraft und Ausdauer, weil es immer wieder leicht hügelig
nach oben und wieder hinab ging.
Spätestens
da zahlte sich für viele das Schleppjagdtraining im August aus, weil
es doch eine gewisse reiterliche Sicherheit verlangt, mit dem
unterschiedlichen Gefälle zurecht zu kommen.
Die Foxhounds
zeigten sich von ihrer allerbesten Seite: Sie ließen sich nicht nur
äußerst kontrolliert führen, warteten gesammelt, wenn es darum ging,
die begleitende Autokolonne vorbeizulassen, sondern folgten in
bester Kondition motiviert und zielsicher, dabei äußerst präzise,
der gelegten Schleppe. Das helle Hunde-Geläut, gepaart mit den
Hörnern der „Anjagd“,
ertönte
weit und klar über das Land und wies den Reitern den richtigen Weg,
der immer wieder unterbrochen war durch einladende Sprünge. Den
Reitern war das Glücksgefühl förmlich ins Gesicht geschrieben, wie
es viele Fotos beweisen.
Nach gut drei
Stunden gelangte die muntere Jagdgesellschaft nach dem Halali wieder
zu ihrem Ausgangspunkt auf Gut Sedlbrunn. Alle stellten sich
nochmals im Halbkreis auf, der Jagdruf: „Auf die Hunde, auf die
Pferde, auf Jagdreiten in Bayern…“ erscholl,
zum Dank an die
Hunde, die herausragende Arbeit geleistet hatten und ohne die eine
Schleppjagd gar nicht möglich wäre, stiegen alle ab, und das Curée
wurde freigegeben. Anschließend verteilte Robert Guggenberger die
Jagdknöpfe, und Nathalie Schuster als Jagd- und Hausherrin
überreichte die liebevoll zusammengestellten Brüche.
Nach dem
Versorgen der Pferde sammelten sich Reiter und Begleiter wieder im
Innenhof unter dem Walnussbaum, und es gab die inzwischen
sagenumwobene Kürbiskernsuppe, die allein schon das Kommen lohnt.
Insgesamt lässt
sich zusammenfassen,
trotz eingehaltenen Corona Sicherheits-Maßnahmen und Abstände: Der Jagdtag war rund, das Wetter perfekt, die
Hunde arbeiteten spursicher, es gab keine Stürze, alle hatten Spaß –
was begeht das Schleppjägerherz mehr…?
Alle hatten Ihre Freude, deshalb
weiter reiten, weiter jagen! Am kommenden Samstag
heißt es wieder: Gute Jagd!
CR
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Fotos zur Jagd
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