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Orte
und Veranstaltungen durch welche unseren Sport und der
Schleppjagdverein
von Bayern bekannt wurde.
Seligenporten:
Zum
ehemaligen Kloster Seligenporten gehört das Hotel und der Reit-und
Fahrstall von Toni Bauer. Bereits 1976 wurde die erste Schleppjagd
in Seligenporten mit der Cappenberger Meute geritten. Ich ritt 1978
zum ersten Mal dort und in den nachfolgenden Jahrzehnten viele,
viele Male. Mit abwechselnden Meuten wurde die Tradition der
Schleppjagd bis heute aufrechterhalten. Somit ist TB der Schleppjagd
Veranstalter in Bayern mit der längsten alljährlich durchgeführten
Schleppjagd Tradition.
Schrobenhausen:
Hier
richtete der RC Schrobenhausen unter Vorsitz von Dr. Otto von 1972 –
84 Schleppjagden aus. Von 1985 bis 1995 führte eine Jagdgemeinschaft
diese Jagden auf Schloss Sandizell weiter. Von 96 bis heute wird die
Saisoneröffnung auf Gut Sedlbrunn geritten. Siehe Schloss Pöttmes.
Schwandorf –
Büchlkühn:
Hier ritt ich mit
unserem Bayern Pack der CM die erste Schleppjagd 1985. Seither wird
die Tradition des Jagdreitens mit der SvB Meute ununterbrochen
Aufrechterhalten. Schwandorf u. Neuburg gehören zu den
langjährigsten Veranstaltern mit der SvB Meute bis heute.
Seifersdorf –
Jahnsdorf bei Chemnitz:
Hier ritt der SvB
am 9. und 10. Mai 1990 im Schauprogramm der letzten DDR
Meisterschaften im 2 und Vierspänner. Im Herbst 90,91 und 92 kamen
wir zu Herbstjagden dorthin. Wir waren die erste Meute, welche in
der noch DDR geritten ist und unseren Sport dort bekannt gemacht
hat. Die Jahre darauf ritten wir ja in Sachsen - Anhalt weiter. Die
Reisen und die Jagden werden uns immer an das Abenteuer DDR
erinnern.
Truchtlaching im
Chiemgau:
Auch dieser
kleine Ort an der Alz hat durch unseren engagierten Jagdherrn u.
Ehrenpikör Dr. Rainer Grassler über 30 Jahre Jagdgeschichte
geschrieben. Diese Schleppjagd zum Saisonende war geprägt durch
lange u. abwechslungsreiche Wiesen u. Waldschleppen, dazu immer die
jagende Meute mit zu beobachten. Ins Gelände eingepasste Hindernisse
und Wasser durchritte waren zumeist Höhepunkte dieser Jagd. Sie
fehlt uns!
Ulm-
Messegelände:
Hier ritten wir
in den letzten Jahren mehrmals bei der Jagd u. Fischerei Messe und
warben mit unserer Meute für den Sport in Rot!
Weiden in der
Oberpfalz:
Hier ritt der SvB
seit Mitte der 80iger Jahre bis Ende 90 auf Einladung des PC Weiden
u. seines Förderers Alfred Würschinger mit Familie u. Freunden. Mit
Weiden, Schwandorf u. später Amberg hatten drei sehr engagierte
Jagdveranstalter in der östl. Oberpfalz. Als der autobahnbau das
Jagdgebiet zerschnitt, war es leider vorbei. Neben der Jagd, bleiben
uns die tollen Abende in der Würschinger Festhalle in bester
Erinnerung. Die über 30jährige Freundschaft besteht heute noch!
Weilheim Gut
Waitzacker:
Hier ritt der SvB
von 2012 bis 2015 im Frühjahr und Herbst schöne Schleppjagden.
Bedingt durch meinen Unfall sind diese Jagden zum Erliegen gekommen.
Wäre schön, wenn es wieder Jagden gäbe.
Zwettl – Gut
Edelhof:
Hier im
Waldviertel von Niederösterreich auf dem Landw. Staatsgut hatte der
Anfang der 90iger Jahre gegründete Parforcejagdclub Austria einen
starken Stützpunkt für die Jagdreiterei aufgebaut. Hier war
ursprünglich auch an den Aufbau einer eigenen Meute gedacht, was
aber nicht zu Stande kam. So reiste der SvB mit Meute u. Equipage
und weiteren Reitern seit 1996 mit Gefolge über viele Jahre nach
Zwettl und hat viele schöne und sportliche Jagden erlebt. Diese
Jagden gaben der österreichischen Jagdreiterei einen enormen
Aufschwung. Alle Jagden im Nachbarland hatten hier Ihren Ursprung.
Unser Sport und die damit verbundene Tradition lebt von Idealisten
und starkem ehrenamtlichen Engagement. Leider gab es keine
Nachfolger die bereit waren Zeit und Geld mitzubringen um diesen
Sport in Österreich zu erhalten.
Zürich in der
Schweiz:
Diese
wunderschöne Stadt am Zürichsee ist nicht nur durch ihre Bankenwelt
und den Zürich Krimi bekannt. Über Jahrzehnte lockte das
Internationale Züricher Hallenturnier die besten Springreiter der
Welt Ende Januar in das Hallenstadion. Im Jahr 2001 wurde im Rahmen
und Schauprogramm des CHI das Musical „Der Prinz“ aufgeführt. Es
wurde das Leben und die Leidenschaft des franz. Sonnenkönigs Ludwig
des 14. Nachgespielt. Dieser war für seine Jagdschlösser und seine
Parforce - Jagden in ganz Europa bekannt. Der SvB reiste mit
Equipage und 40 Hunden nach Zürich um die Meute des Sonnenkönigs im
Musical darzustellen. Sprecher und Moderator war kein geringerer als
der legendäre Fernsehjournalist Hans Heinrich Isenbarth. In unserem
Jagdbuch erinnern zahlreiche Unterschriften der ganzen Reiter
Prominenz und Fotos an diesen besonderen Meute Ausflug.
Somit liebe
Freunde der Schleppjagd konnte ich mit diesem Bericht an viele
Erlebnisse der letzten Jahrzehnte erinnern. An manchen Plätzen sind
wir aktuell noch alljährlich. Aber nach wie vor gilt es den Blick
nach vorne zu richten um neue Menschen als Reiter, Veranstalter oder
Förderer für unseren Sport zu gewinnen. Denn nur mit ständiger
Erneuerung haben wir und unsere Meute eine Zukunft. Es liegt nun an
jedem einzelnen, der diese Zeilen und die vorigen Berichte gelesen
hat sich Gedanken zu machen, in welcher Form er seinen Beitrag für
die Zukunft einbringen möchte.
Bedauerlicher
Weise hat es über die Bayerische Staatsregierung und die Ihr
angegliederten Ministerien bis heute, nach zahlreichen Anträgen noch
keinen einzigen Euro einer Förderung gegeben. Hier frägt man
sich, ob außer den Lobenden Worten unser jahrzehntelanges
ehrenamtliches und finanzielles Engagement für unser Land Bayern
bedeutungslos ist und war.
Toni Wiedemann
Gründer, Master
und Präsident seit Gründung des Schleppjagdvereins von Bayern e.V.
2. Bundesvorsitzender der Deutschen Schleppjagdvereinigung
Mit einem
zeitlichen Abstand zu diesen Berichten möchte ich nach Ende der
Herbstsaison über meine persönlichen Beobachtungen der letzten 50
Jahre, Der Deutschen Meute – Scene berichten.
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