Ein traumhafter
Saisonbeginn am Mandlachsee
Im Süden von
Handzell, einem Ortsteil des Marktes Pöttmes, gibt es ein
wunderbares kleines Naherholungsgebiet, den Mandlachsee,
den jeder
kennt, der zu den Jagdtrainingstagen im August nach dem Mittagessen
baden gehen oder sich einfach nur ausruhen möchte. Auf dem Gelände
des Sees ansässig ist der Angelsportverein Pöttmes e.V., der direkt
am See sein wunderbar gepflegtes Vereinsheim hat und die Rolle des
Gastgebers übernahm, eine Wahl, die wirklich gelungen war.
Genau hierhin hat
es am Samstag, den 4. September 2021, die Mitglieder und Freunde des
SvBs verschlagen, um zur Eröffnungsjagd der Herbstsaison 2021 hinter
den Foxhounds die erste Jagd miteinander zu reiten.
Die Jagdherrschaft
haben Gabi Westphal-Bierl und ihr Mann übernommen.
Nach bisher 12
Frühjahrsjagden, nun die Eröffnungsjagd zur Herbstsaison. Eine gute
Entscheidung!
Dass die Jagdreiter
nach der verpassten Frühjahrssaison förmlich in den Startlöchern
stehen und mit den Hufen scharren, war deutlich an den zahlreichen
Teilnehmern zu sehen. So wurden gut 50 Reiterinnen und Reiter in rot
und blau gezählt, die hinter der Equipage des Schleppjagdvereins von
Bayern ritten.
Zum Jagdfrühstück
um 11 Uhr gab es neben dem Begrüßungssekt und einer Kürbiscremesuppe
Ansprachen des Präsidenten des SvBs, Toni Wiedemann, und der über
beide Ohren strahlenden Jagdherrin Gabi Westphal-Bierl, die sich
begeistert über die vielen Anwesenden zeigte. Man merkte ihr
deutlich die Freude an – aber auch ein wenig Wehmut, nicht selber
mitreiten zu können.
Vor, während und auch nach der Jagd ertönten
Jagdsignale des dem SvB treuen Bayerischen Parforcehornkreises „Anjagd“.
Nun zur Jagd:
Geplant waren sieben Schleppen auf etwa 18 Kilometern mit
natürlichen, festen Hindernissen, die sich zwischen dem Mandlachsee
und Gut Sedlbrunn abspielten. Allerdings machte nicht nur die
ungewöhnlich späte Erntesituation, sondern auch ein fleißiger
Landwirt der Planung einen kleinen Strich durch die Rechnung und
ackerte mal eben ein Feld zwischen dem morgendlichen Abfahren der
Strecke und dem Eintreffen der Jagdgesellschaft um. Aber so etwas
kann eine versierte Houndslady wie Sissi Veit-Wiedemann nicht
erschüttern, die spontan eine neue Streckenführung festlegt –
Interna, die das Jagdfeld nicht mitbekommt.
Unter die bekannten
Teilnehmer hatten sich erfreulicherweise ein paar neue
jagdbegeisterte Reiter gemischt, die sich nach den Trainingstagen an
ihre erste „echte“ Jagd wagten und am Ende der Jagd breit grinsend
die rechte Hand zum „Halali“ entgegenstreckten.
Das übliche
Stelldichein konnte nicht wirklich stattfinden, weil wetterbedingt
nicht nur die hohen Maisfelder wie Wände die Landschaft
durchtrennten, sondern auch die großen Wiesen zum größten Teil nicht
gemäht waren und das Gras hüfthoch stand.
So ging es nach
einer Aufwärmphase im Trab und im Galopp über abgeerntete Felder
auch bald los: Die Schleppenleger galoppierten davon und die erste
Schleppe wurde gelegt.
Trotz der sonnigen
Wärme und des staubigen Untergrundes zeigte sich die Meute äußerst
engagiert und war gerade bei den ersten beiden Schleppen sehr
schnell. Spurlaut folgten die Foxhounds präzise der Spur, so dass
das Jagdfeld sportlich-flott mit großen Galoppsprüngen hinterher
cantern konnte.
Die breiten
Sprünge standen einladend und gut aufgebaut auf den Wegen und auf
den Feldern;
die den äußeren
Umständen angepasste bisweilen eigenwillige Streckenführung
erforderte hin und wieder durchaus reiterliches Können bzw.
Kontrolle über die Pferde, um nicht das Feld zu verlieren. Das
Geläuf war vielfältig: bergauf und bergab, über Waldwege und
abgeerntete Felder, Straßenüberquerungen im Galopp und durch hohe
Wiesen – was will das Reiterherz mehr?
Und immer wieder
traf die Zuschauerkolonne auf das Jagdfeld, um das Geschehen zu
beobachten und doch ein bisschen dabei zu sein.
Die „Anjagd“ stimmte
ihre Hörner zu wunderbaren Klängen an, wenn die Reiter vorbeijagten
und erzeugte immer wieder eine festliche Stimmung.
Nach dem Curée ritt
die Jagdgesellschaft wieder zurück zum Mandlachsee.
Und nachdem
die Pferde versorgt waren, traf man sich wieder auf der Terrasse des
Angelsportvereins, wo inzwischen durch den ansässigen Verein
Steckerlfische frisch gegrillt worden waren.
Gabi Westphal-Bierl
verteilte die Brüche – fast schon kleine Sträuße mit zwischen
Eichenblättern gebundenen Blumen – und den farblich passenden
hübschen Erinnerungs-Schleifen.
Und Sissi
übergab die Jagdknöpfe an die Jagdreiter. Anschließend wurden dann
die Erlebnisse diskutiert, die Sprünge analysiert und die nächsten
gemeinsamen Jagden besprochen.
Denn bereits am
kommenden Wochenende geht es weiter, wenn Holger Vox und Thomas
Schnitzler zur ersten Gundelsdorfer Jagd am Kennel einladen, um
hinter den Foxhounds des SvBs zu jagen.
CR