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Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Luitpold Prinz  von Bayern

    Jagd auf Herrenchiemsee am 08.10.22

 

Bericht und Bilder der Samerberger Nachrichten
65. traditionelle Schleppjagd auf der Herreninsel – großer Bilderbogen – Samerberger Nachrichten

und www.RK-Fotografie.de

Jubiläums-Jagd auf Herrenchiemsee: 65-33-6

65 Jahre Jagdreiten auf der Bayerischen Königsinsel! Zum 33. Mal mit dem Schleppjagdverein von Bayern und zum 6. Mal mit Josef Ettenhuber und Esther Höhn!

Mit dem Empfang im Pferdemuseum auf Gut Ising durch die Jagdherrschaft Ettenhuber und Höhn und den SvB begann der Freitagabend als Einklang zu einem besonderen Jagdwochenende am Chiemsee. Persönlich geladen war wieder ein buntes Potpourri an Reiterinnen und Reitern aus Nah und Fern: von Österreich, der Schweiz bis ans andere Ende Deutschlands waren sie mit ihren Pferden angereist, um diese – allein wegen der besonderen Location – exklusive Schleppjagd mitzureiten. Zu erwarten war eine Strecke von fast 20 Kilometern mit etwa 28 sehr solide aufgebaute Hindernisse mit einer Höhe bis zu einem Metern bei strahlendem Sonnenschein und 18 Grad. Was will man mehr?

Mit dem Übersetzen über den Chiemsee – immer zwei Pferde in einem Hänger! – am Samstag ab halb acht Uhr begann das Abenteuer! Nach etwa 10 Minuten Fahrt übers Wasser ging es zum Hängerparkplatz. Von dort aus begaben sich die Reiter und Begleiter zur Eintragung ins Jagdbuch und zum Jagdfrühstück in der Schlossgaststätte: hier bereits ein wunderbarer Blick auf den Chiemsee und die Fraueninsel bei klarer Luft!

Punkt halb elf hieß es für rund 50 Reiter Eintreffen zu Pferd zum Stelldichein vor der Kapelle des Alten Schlosses, 11 Uhr Aufstellung und Erscheinen der Equipage mit der Meute, bestehend aus 16 ½ Koppeln Foxhounds (33 Hunde). Die Hornsignale der Chiemgauer Jagdhornbläser “Bien Aller de Bavière” und ihren Jungbläsern, den Bayerischen Jungwölfen, unterstrichen die Besonderheit des Augenblicks und die allgemeine Stimmung in Erwartung, was kommt.

Nach freundlich-einführenden, aber dennoch streng-ermahnenden Worten der Jagdherrschaft zum fairen und sicheren Reiten („Wer vorne reitet, muss springen!“), übergab Josef Ettenhuber das Wort dem Schirmherrn dieser Schleppjagd, dem extra angereisten Bayerischen Staatsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger, der die ganze Jagd mit einer Kutsche begleitete. Aiwanger sprach in seiner Rede besonders unserem Präsidenten Toni großen Respekt aus für sein Engagement für Erhaltung der Tradition des Schleppjagdreitens – und somit Ermöglichung unser aller Passion. Nachdem sich Toni bei der Jagdherrschaft für die Übernahme der Jagd, bei dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Aiwanger für sein Kommen und die Anerkennung unseres Sports – und natürlich der Staatlichen Schlösser und Seenverwaltung für die Möglichkeit der Durchführung der Jagd gedankt hatte, folgte noch der traditionelle Segen durch den Pfarrer. Zur Einstimmung bekamen die Reiter den Bügeltrunk gereicht, dann der gemeinsame Ruf: „Auf Jagdreiten in Bayern! Mit dem Schleppjagdverein von Bayern!“

Nach einem kurzen, gemeinsamen Aufgalopp ging es bei grandiosem Herbstwetter auch schon los auf die erste Schleppe: Die Foxhounds zeigten sich während der ganzen Jagd mit großer Passion Spur treu und rannten schnell über Tiefsprünge, an zu Sprüngen aufgebauten Baumstämmen vorbei, über Wiesen und Waldwege, vorbei an vielen Zuschauern mit ihren Hunden und vorbei an den Ehrengästen – immer der gelegten Spur der Schleppenjäger folgend.

Schlag auf Schlag, Schleppe auf Schleppe ging es für die Jagdgesellschaft, wunderbare Strecken über die Insel folgten, ein Durchritt durch den Kanal, der mit ordentlich viel Wasser zur Herausforderung für die Foxhounds wurde, weil sie schwimmen mussten, massiv aufgebaute Sprünge, und immer wieder dicht am Publikum entlang, um die Zuschauer in den Bann der Schleppjagd zu ziehen. Dazwischen der wunderbare Klang der Jagdhörner und das helle Geläut der Meute!

Nach der Pause folgte die beliebte Schleppe durch den Hochwald, die mit der Sprungpassage in den Chiemsee bei Pauls Ruh endet. Dort sammeln sich die Zuschauer immer dicht gedrängt, um aus direkter Nähe die oft exaltierten Sprünge in den See zu beobachten und festzuhalten.

Alles hat irgendwann ein Ende, und so führte die letzte Schleppe zunächst vom Schloss weg über die große Allee, in der die letzten Sprünge zu bewältigen waren, dann noch ein Tiefsprung, endend am Ende der Insel im See.

Anschließend das große Finale: Das Jagdfeld im versammelten Galopp und in breiter Formation, die Meute im Appell in der Mitte, so galoppierte die bunte Jagdgesellschaft auf das Schloss zu und wurde mit Jubel, Beifall und Jagdsignalen von der wartenden Menge begrüßt. Ein begeistertes „Halali! Halali“, war von überall laut zu hören, die Reiter zogen sich den Handschuh aus und beglückwünschten sich mit einem breiten Grinsen für die unfallfreie Jagd.

Nach dem Absteigen von den Pferden erhielten die Foxhounds ihre Belohnung: Die Curée gab es wie gewohnt auf der Südseite des Schlosses, wo neben einem Glas Sekt die Jagdherrschaft die Brüche und eine gelb-blaue Erinnerungsschleife verteilten – und natürlich die Jagdknöpfe durch Sissi.

Nach dem Versorgen und Verladen von Meute und Pferden, traf man sich zum Besprechen der Erlebnisse und zum dreigängigen Menü wiederum im Gasthof, die Stimmung ausgelassen und gut gelaunt. Gegen 17 Uhr begann der Rücktransport mit der Fähre, wo die Wartezeit bis zur Abfahrt durch ein weiteres Treffen an den Autos mit Sekt und anderem feucht-fröhlich verkürzt wurde.

Die einen fuhren dann gleich heim, andere bleiben noch eine Nacht am Chiemsee, um gemeinsam diesen erlebnisreichen Jagdtag ausklingen zu lassen.

Ein großer Dank geht an Esther Höhn und Josef Ettenhuber, an den SvB und an die Staatlichen Schlösser und Seenverwaltung für diese unglaubliche Jagd – und an all die fleißigen Helfer im Hintergrund!

CR

 

Bilder dazu

 

 

 

 

 

 

 

Drei schöne Fotos von der Samerberger Nachrichten

 

Gaudi beim Warten auf die Fähre