SvB goes Wiesn
Am Sonntag, den 18.
September 2022, hat die Meute des Schleppjagdvereins von Bayern mit
der Bläsergruppe „Bien Aller Bavière“ am Trachten- und
Schützenzug, der immer am ersten
Sonntag des Münchner Oktoberfestes stattfindet, teilgenommen.
Dieser Umzug mit über 9.000
Teilnehmern bewegt sich auf ca. 7 km wie ein Wurm durch die
Innenstadt Münchens und zieht alljährlich hunderttausende
Zuschauer aus Nah und Fern an, die
von den Seiten aus das Geschehen verfolgen.
Verantwortlich dafür, dass
auch der SvB teilnehmen darf, ist Konstanze Hofinger mit ihrer
Bläsergruppe „Die Bayerischen Jungwölfe“. Sie hat es organisiert,
dass die „Initiative Trompe für die ‚berittene Jagd‘ und ihre
Musik“, so der offizielle Titel, bereits 2019 mit fünf sehr
erfahrenen Foxhounds mitlief, damals waren die Hunde allerdings noch
an der Leine – in Begleitung von vier Jagdreitern des SvBs zu Pferd.
Dann kam Corona dazwischen.
Um so aufregender war es,
auch 2022, nach der großen Pause, wieder dabei zu sein!
Zentrale Anlaufstelle zum
Fertigmachen und Schmücken der Wagen – und für uns zum Satteln der
Pferde und Rauslassen der Hunde – war der Viehhof an der
Zenettistraße.
Späteste Ankunft am
Aufstellungsort im Alleenbereich zwischen Steinsdorfstrasse und
Isar: 9 Uhr, so die offizielle Anweisung. Weiters: „Begeben Sie sich
selbständig zum Aufstellungsort, die rechte Fahrbahn ist zu benutzen
und die StVO und die StVZO unbedingt einzuhalten.“
Bedeutete für uns: Erste zu
überwindende Hürde: Platz für Transporter und Hänger finden, Pferde
satteln, das Pack von 35 hochmotivierten Foxhounds aus dem LKW
lassen, die zum Teil am Tag zuvor noch auf der tollen Jagd von Irmi
Lachner gelaufen waren. Anschließend unbegleitet mit dem Pack und
fünf Pferden quer durch die Stadt in Richtung Isar beim Deutschen
Museum marschieren, natürlich auf der rechten Straßenseite, rote
Ampel: alles „Halt!“, grüne Ampel: „Weiter!“
Allein das war schon
spektakulär zu sehen, wie die 35 Hunde auf Sissi reagierten und sich
hundegenau angesprochen fühlten, wenn zu schnell oder die vorderen
zu weit vorne waren. Die Menschen – und Hunde – blieben, oft mit
offenem Mund, erstaunt am Straßenrand stehen.
Am Sammelpunkt hieß es, erst
einmal den richtigen Platz finden – vorbei und hindurch an vielen
Gespannen, Musikgruppen, noch mehr Menschen. Alles dicht und eng.
Die Hunde waren unglaublich gehorsam, zeigten sich in freudiger
Erwartung auf das, was kommt, die anderen zweibeinigen Zugteilnehmer
zeigten sich begeistert, kamen, fragten viel nach Rasse, Herkunft
und Haltungsform nach, man knüpfte Kontakte, die Leute wollten Fotos
machen, immer die Meute im Hintergrund. So Mancher wollte – mit
einem Augenzwinkern – seinen Privathund zur Erziehung abgeben. Immer
wieder gab es Musikeinlagen, so dass sich Hunde und Pferde an ihr
Umfeld gewöhnen konnten.
Nach eineinhalb Stunden des
Wartens ging es endlich los! Der Zug setzte sich in Bewegung.
Langsam, laut, Musik von allen Seiten, von vorne und von hinten.
Direkt vor uns unsere Bläsergruppe „Die Bayerischen Jungwölfe“, die
immer wieder stehen blieb, um ihren Hörnern die schönsten Fanfaren
zu entlocken.
Die Foxhounds zeigten sich
weitgehend unbeeindruckt, blieben in Formation zusammen. Für die
Pferde war das Spektakel schon aufregender. Sie unterschieden sehr
wohl zwischen den einzelnen Kapellen und deren Musikinstrumenten.
Und so schlängelte sich der
Festzug wie ein Tatzelwurm durch die Münchner Innenstadt,
Maximilianstraße am Hotel Vier Jahreszeiten vorbei, Oper,
Odeonsplatz, Stachus, Sendlinger Tor, Kaiser-Ludwig-Platz bis
letztlich vor den Haupteingang zur Wiesn. Sieben Kilometer Strecke:
Die Foxhounds haben sich mustergültigst präsentiert, blieben
beisammen, waren konzentriert – und die Menschen auf der Straße, an
den Fenstern, selbst die Polizei und die Ordnungshüter an den Seiten
waren mehr als beeindruckt! Immer wieder gab es laute „Bravo!
Bravo!“-Rufe, staunende Augen und applaudierendes Klatschen.
Wildfremde Menschen, die noch nie so viel Hunde auf einmal gesehen
haben, waren fasziniert und ganz aus dem Häuschen! „Bravo! Bravo!“
Man kann eigentlich nur
sagen: Eine bessere Außendarstellung für die Hundearbeit mit den
Foxhounds kann es nicht geben! Sogar die Mitwirkenden vom
Zirkus-Krone nickten beim Vorbeireiten anerkennend zu.
Trotzdem waren alle froh,
als kurz nach ein Uhr das Spektakel vor dem Oktoberfestgelände ein
Ende fand. Noch der Rückritt zur Zenettistraße, wo alles und alle
eingepackt und verladen wurde, um wieder daheim das verdiente
Rest-Wochenende zu genießen!
Bis zum nächsten Jahr, wenn
es wieder heißt: SvB goes Wiesn!
CR
Hier ein
kurzes Video dazu.
|